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Fünf Fragen an . . .

Tafel-Geschäftsführer Hans-Jürgen Trendelkamp

Im April eröffnet die »Gütersloher Tafel« in Versmold eine Verteilstelle, um unter dem Motto »Hilfe zur Selbsthilfe« Bedürftigen Lebensmittel zukommen zu lassen. Mit im Boot: die beiden Versmolder Kirchengemeinden. Morgen sind Interessierte zu einem ersten Treffen um 20 Uhr ins Ev. Gemeindezentrum eingeladen. Mit Tafel-Geschäftsführer Hans-Jürgen Trendelkamp sprach Redakteur Heiko Johanning.

Herr Trendelkamp, Sie wollen ab April einmal in der Woche Lebensmittel an Bedürftige verteilen. Wie funktioniert das?Hans-Jürgen Trendelkamp: Über eine bestimmte Liste geben wir Lebensmittel aus unserem Zentrallager in die Verteilstelle Versmold. Von dort aus werden sie an den Kreis der Bedürftigen einmal pro Woche verteilt. Ehrenamtliche Mitarbeiter der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden aus Versmold werden die Lebensmittel aus Gütersloh abholen und in Versmold dann streng nach Liste verteilen.
Wer ist berechtigt, als Bedürftiger diese Lebensmittelspenden in Empfang zu nehmen? Hans-Jürgen Trendelkamp: Entweder wird uns dieser Kreis über die jeweiligen Sozialämter zugewiesen oder die Menschen kommen direkt zu uns. Wir überprüfen dann die Bedürftigkeit nach bestimmten Faktoren und lassen sie uns mit entsprechenden Bescheiden belegen. Das sind beispielsweise der Rentenbescheid oder der Arbeitslosenbescheid. Grundlage ist der derzeit gültige Satz der Sozialhilfe.
Wie lange hat der Berechtigte Anspruch auf diese Zuwendung und wieviel Haushalte werden es in Versmold etwa sein? Hans-Jürgen Trendelkamp: Die Anspruchsberechtigung erlischt in der Regel nach einem Jahr. Wir geben damit die Möglichkeit, dass auch andere Familien unterstützt werden können. Wir werden in Versmold etwa 20 bis 30 Haushalte unterstützen.
Wie sind Sie auf eine Verteilstelle Versmold gekommen? Hans-Jürgen Trendelkamp: In den anderen 39 Verteilstellen im Kreis Gütersloh sind meistens die Kirchengemeinden auf uns zugekommen und haben um die Einrichtung einer Verteilstelle gebeten. Versmold ist für uns neben Steinhagen, Werther und Halle ein sehr wichtiger weiterer Standort. Wir sind sehr froh darüber, dass uns die Kirchengemeinde Versmold einen Raum zur Verfügung stellen und sich auch um die Verteilung kümmern will.
Brauchen Sie noch Ehrenamtliche für Versmold? Hans-Jürgen Trendelkamp: Ja, natürlich! Im Kreis sind etwa 300 ehrenamtliche Männer und Frauen für uns tätig. In Versmold wollen einige Mitglieder der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden mitmachen. Doch im Grunde kann jeder bei uns mithelfen, der möchte. Die Gütersloher Tafel ist dankbar für jede helfende Hand.

Artikel vom 09.03.2005