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Gelogen und
betrogen

Zwei Jahre für Türken

Von Alexandra Rüther
Bad Driburg/Brakel (WB). Für seine dreisten Betrügereien und Unterschlagungen hat ein 45-jähriger Türke aus Bad Driburg jetzt die Quittung bekommen. Weil er aber schon in Berlin zu zwei Jahren Haft verurteilt wurde, muss sich das Amtsgericht Brakel jetzt nicht mehr mit ihm beschäftigen.

Seine hiesigen Straftaten wurden in dem Berliner Urteil bereits berücksichtigt. Im März vergangenen Jahres pachtete der Mann das Hotel »Auerhahn« in Bad Driburg, obwohl ihm von vornherein klar war, dass er die Pacht nie würde aufbringen können. Dennoch wollte der inzwischen Verurteilte die Gastwirtschaft nun (angeblich) renovieren. Ein Geldgeber war schnell gefunden, mit dem ging er in einem Paderborner Baumarkt einkaufen: Renovierungsmaterial für 2 500 Euro, die der Finanzier per EC-Karte bezahlte. Anstatt sich jetzt an die Arbeit zu machen, ging der 45-Jährige am selben Abend wieder in den Baumarkt, stornierte den Kaufvertrag und ließ sich das Geld bar auszahlen.
Und der Bad Driburger fand weitere Wege an Geld zu kommen. So verkaufte er einen Großteil des Inventars, das aber gar nicht ihm gehörte, sondern der Getränkefirma, mit der er den Pachtvertrag abgeschlossen hatte. Die Theke, 27 Stühle und eine Keramik-Zapfanlage gingen an den deutsch-türkischen Kulturverein in Detmold, die Anzahlung von 1 450 Euro wanderte in seine eigene Tasche.

Artikel vom 08.03.2005