08.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Große Sorgen der
Museumseisenbahner

Stellungnahme von Klaus Möller


Zum Artikel »Gleise nicht betroffen« in der Samstagsausgabe der RAHDENER ZEITUNG nimmt der örtliche Betriebsleiter bei der Museums-Eisenbahn Rahden, Klaus Möller, Stellung:
»Laut Auskunft des Bürgermeisters Bernd Hachmann seien die Befürchtungen der Museums-Eisenbahner völlig grundlos, heißt es in dem Bezugsartikel.
Wir ehrenamtlich, an manchen Tagen regelrecht wie in einem Fulltime-Job tätigen Eisenbahner sind es manchmal leid, neben den ganzen betrieblichen Auflagen und ständig zunehmenden touristischen Anfragen immer wieder auch bei den beteiligten Kommunen, Stadt Rahden und der Samtgemeinde Uchte um die zukünftige Weiterführung dieser schönen Einrichtung kämpfen zu müssen.
Natürlich waren die Befürchtungen der Museums-Eisenbahner im Fall der Einrichtung eines Kreisverkehrs Weher Straße - Nordweg - Eisenbahnstraße berechtigt. Mit Schreiben vom 2. Februar fragt das von der Stadt Rahden beauftragte Planungs-Büro bei der Museumsbahn an, welche Gleissicherungsmaßnahmen sie fordert, wenn das Gleis Rahden - Bassum zurückgebaut wird. Erst durch die Aufklärung, dass die Museums-Eisenbahn im Bahnübergang Weher Straße für beide Gleise zuständig ist und schließlich noch kein Entwidmungsverfahren für das Gleis Rahden - Bassum anhängig ist, wurde der Entwurf geändert.
Nur wenige Monate zuvor hatte die Samtgemeinde Uchte gedroht, den Museums-Bahnbetrieb aufzugeben, wenn sie keine kostengünstigere Lösung für die signaltechnische Sicherung eines neu einzurichtenden Bahnübergangs anbieten kann. Wir haben das gemacht unter Hinnahme erschwerter betrieblicher Bedingungen.
Manchmal sind wir Museums-Eisenbahner nicht mehr sicher, ob unsere mit Mühe aufrecht erhaltene Museums-Eisenbahn als Eisenbahner-Spielzeug im Maßstab 1:1 angesehen wird oder ob die jährlich über 7000 beförderten Personen doch dankbar verbucht werden.
Zu allen Sorgen um die Zukunft der Museums-Eisenbahn kommt noch die zunehmende Sorglosigkeit der Straßenverkehrsteilnehmer an den nur durch Baken und Andreaskreuz gesicherten Bahnübergängen.
Vier Unfälle in 2004 zeigen die Versuche der Pkw-Fahrer, bei sich annähernden Triebfahrzeug trotz Pfeifton doch noch vor dem Puffer den Bahnübergang zu überqueren: Viermal missglückt mit schweren Folgeschäden.

Artikel vom 08.03.2005