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Abstieg wohl unvermeidlich

Nettelstedter Reserve gibt sich keinen großen Illusionen mehr hin

Nettelstedt (Les). Am Samstagabend gegen 18.30 Uhr war es - trotz des weißen Schnees - nicht nur draußen dunkel geworden. Auch in der Sporthalle in Nettelstedt, in der die Reserve des TuS Nettelstedt in der Handball-Landesliga der Männer antritt, war es dunkel geworden.

»Die Lichter,« so war man sich auf dem Parkett und auf der Tribühne einig, gehen wohl aus. In der Saison 2005/2006 wird es keinen Landesligisten TuS Nettelstedt II mehr geben.Dann wird die Reserve des TuS in der Bezirksliga auf Punktejagd gehen.
Selbst Banktrainer Frank Sonnenberg, sonst eher ein Optimist, schätzt die Lage sehr realistisch ein. »Wir haben noch acht Spiele. Um an den nächsten Nichtabstiegsplatz heran zu kommen, müssten wir erst einmal acht Zähler in Folge holen. Und dann dürfte auch keines der mitgefährdeten Teams auch nur einen Punkt holen. Und wenn wir wirklich drin bleiben wollen, müssten wir aus den acht Spielen sogar alle 16 Points holen.«
Und wie das gehen soll, weiß niemand. Denn erstens spielt der TuS viel zu unbeständig, zweitens hat Spielertrainer Bernd Gartmann immer eine andere Sieben auf dem Feld, drittens fehlt ihm der verletzte Michael Allgair als wichtiger Schütze im Rückraum noch für mindestens zwei Begegnungen.
Und manchmal ist dem TuS Nettelstedt II auch das Glück nicht gerade hold. Wie beispielsweise jetzt dagegen die HSG Spradow. Da waren gerade neun Minuten gespielt (3:3), als Theobald den roten Karton zu sehen bekam. Tempogegenstoß der Gäste, Theobald versuchte zu retten, kam mit seinem Kontrahenten zu Fall und die Schiris zückten »rot«. Sonnenberg: »Es sah schlimm aus. Eine solche Karte kann man ziehen!« Was aber letztlich das letzte Konzept der Hausherren über den Haufen warf. Spradow nutzte die TuS-Verwirrung, zog auf 6:11 und 8:16 davon und ging mit dem 10:18 in die Pause.
Sonnenberg: »In der Pause habe ich nur appelliert, Schadensbegrenzung zu betreiben, unsere letzten Fans nicht auch noch zu vergrätzen.«
Beim 16:23 sah es noch immer nicht gut aus. Doch plötzlich kämpfte der Hausherr, ackerte und kam immer näher. In der 57. Minute stand ein 27:29 auf der Anzeigetafel - und der TuS war im Ballbesitz. Und vertändelte das Leder, Konter, 27:30. Das war's. Beim 28:32 wurde schließlich abgepfiffen.
TuS-Tore: Kahmeier (4), Hägerbäumer (3), Gartmann (9/6), Gerling (1), Waldmann (1), Berger (1), Ruhe (9).

Artikel vom 07.03.2005