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Kompromiss
ausgehandelt

Mieter Michalak im Streit mit WWS

Herford (rkl). Nach einem langen Streit ist es jetzt zu einem Kompromiss zwischen dem Mieter Eugen Michalak und der WWS (Wohn- und Wirtschaftsservice) gekommen. Stein des Anstoßes war (wie am 5. Juni 2004 berichtet) der Wohnzimmereingang, den der Spätaussiedler 1989 erweitert hatte.

Der Mieter hatte die Wohnung in der Kastanienallee in einem desolaten Zustand übernommen und in Eigenleistung »in ein Zuhause verwandelt«, wie er sagt. Dazu legte er einen Holzfußboden und vertäfelte die Wände. Zudem versetzte und verbreiterte der gelernte Elektriker ohne schriftliche Genehmigung die Tür zum Wohnzimmer, um so einen nicht nutzbaren Teil der Wohnung zur Sitzecke umfunktionieren zu können. »Obwohl mehrere WWS-Mitarbeiter zwischenzeitlich bei uns waren, hat in der Folgezeit keiner etwas moniert«, sagt Michalak. Im vorigen Jahr erhielt er jedoch eine Aufforderung, einen statischen Nachweis zu erbringen, dass sein Durchbruch die Standsicherheit des Hauses nicht gefährde. Die Bestätigung eines Architekten, die er beibrachte, reichte nicht aus. »Das Schreiben war dermaßen unsachlich, dass wir es nicht akzeptieren konnten«, erläutert WWS-Geschäftsführer Heinz-Dieter Klein. »Bei einer tragenden Wand brauchen wir einen exakten statischen Nachweis.« Aus Sicherheitsgründen wurde deshalb im Durchgang und im darunter gelegenen Kellereingang eine Baustütze angebracht.
Ende Februar - zwischenzeitlich hatte Michalak auch das Fernsehen eingeschaltet - fand ein Ortstermin statt, bei dem Geschäftsführer Klein, Techniker und Statiker sowie Michalaks Anwalt zugegen waren. Sie handelten einen Kompromiss aus, der vorsieht, dass der Mieter die Tür nicht wieder zumauern muss, sondern im Durchgang eine 70-Millimeter-Stahlsäule einbauen darf, die mit einer Kopf- und Fußplatte versehen sein muss. »Herr Michalak darf sie verkleiden, zuvor muss sie jedoch von uns abgenommen werden«, so Klein. »Außerdem muss sie so eingebaut werden, dass die Öffnung beim Auszug bis zur Säule geschlossen werden kann, falls der Nachmieter es wünscht.«
Sollte Michalak keinen Nachmieter finden, der seine Wohnung im derzeitigen Zustand übernehmen möchte, muss er auch die gesamte Holzvertäfelung abnehmen. Welche Arbeiten außerdem nötig wären, ist noch zu klären.

Artikel vom 05.03.2005