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Beliebt, aber zu klein:
per Losglück zum RGH

Eltern und Schulleitung fordern jetzt einen Schulanbau

Von Bernd Bexte
Herford (HK). Der Erfolg des Ravensberger Gymnasiums wird jetzt zum Problem: Die Schule wird für das kommende Schuljahr gut 30 der 128 angemeldeten Kinder abweisen müssen, ein bislang einmaliger Vorgang. Dagegen wehren sich Schulleitung und Schulpflegschaft: »Das Gymnasium darf nicht mehr auf eine Dreizügigkeit festgelegt bleiben«, heißt es in einem Schreiben des Schulpflegschaftsvorsitzenden Herwart Siebert an die Verwaltung und alle Ratsparteien.

Seit Jahren steigen am Ravensberger die Anmeldezahlen. »Deshalb wäre ein Anbau sinnvoll, auch zur Verbesserung der Unterrichtsqualität«, meint Schulleiterin Rita Klötzer im Gespräch mit dem HK. Denn anders als in den beiden vorherigen Schuljahren würde auch eine Sondergenehmigung des Schulausschusses auf Vierzügigkeit keine Abhilfe schaffen. »Dafür fehlen uns jetzt einfach die Räume«, sagt Klötzer. Somit stehe zu befürchten, dass erstmals gut 30 Grundschüler mit einer Empfehlung für das Gymnasium per Losverfahren abgewiesen werden und auf KMG (103 Anmeldungen) oder FGH (97 Anmeldungen) verteilt werden müssen. Diese beiden Gymnasien sind vierzügig angelegt. Klötzer habe schon zahlreiche Anrufe von Eltern erhalten, die sich besorgt zeigten, dass ihre Schulwahl möglicherweise nicht berücksichtigt werden könne.
»Wir haben den Wunsch, dass die Schule in ihrem Bemühen, das Wahlverhalten der Eltern umzusetzen, von der Verwaltung soweit wie möglich unterstützt wird«, erklärt deshalb Schulpflegschaftsvorsitzender Siebert.
Im Rathaus beurteilt man die Situation allerdings anders: »Der hohe Zuspruch für das Ravensberger ist zu begrüßen, wir müssen aber auch die Auslastung der beiden anderen Gymnasien berücksichtigen. Dort sind noch Raumkapazitäten frei«, erklärt Schulabteilungsleiter Rainer Schweppe auf Anfrage. Deshalb sei an einen Anbau ans Ravensberger nicht zu denken. Die Situation sei für andere Schulformen nicht neu: »Die Gesamtschule steht jedes Jahr vor dem Problem, bis zu 60 Schüler abweisen zu müssen.« Hier wiege eine Ablehnung noch schwerer, da es am Schulstandort Herford keine Alternative gebe, die Schüler zur OPG nach Hiddenhausen ausweichen müssten.
Der Schulausschuss wird sich am kommenden Montag mit dem Thema befassen. Anschließend beginnt um 19.30 Uhr eine Informationsveranstaltung in der Theateraula, bei der Eltern der angemeldeten Kinder über das weitere Vorgehen und das etwaige Losverfahren aufgeklärt werden.

Artikel vom 05.03.2005