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Halle wie ein Absteiger:
Eine desolate Vorstellung

Bezirksliga: TuS ohne Kalms und Harbert mit Mühe

Altkreis (guf/pg). Tabellenführer TuS Brockhagen hatte beim 31:25-Sieg im Bezirksliga-Heimspiel gegen Marathon Kinderhaus mehr Mühe als erwartet. Union Halles Handballer präsentierten sich in Herford nicht nur wegen der sieben Punkte Rückstand auf Rang 12 wie ein Absteiger. Auch Werther II unterlag erneut.

TuS Brockhagen - HSG Marathon Kinderhaus 31:25 (15:14). Ohne den kurzfristig ausgefallenen Thorsten Harbert (Fingerprellung) hatte Brockhagen Mühe gegen den Rangneunten. Besonders vor dem Seitenwechsel scheiterte Brockhagen mehrfach aus aussichtsreichster Position am starken HSG-Keeper. Zum Pausenpfiff nur hauchdünn in Front, verspielte der TuS dann auch in der zweiten Hälfte leichtfertig ein Drei-Tore-Plus. Erst nach dem 20:18 (44.) ertönte der Weckruf - nicht zuletzt dank Linksaußen Jens Baumhüter, der mit insgesamt sieben Toren einen Sahnetag erwischte und dem TuS-Spiel wieder Leben einhauchte. Danach setzte sich die Sieben von Uwe Sonntag vorentscheidend auf 24:20 (52.) ab. Jetzt kontrollierten sie das Spiel, und zogen auf 27:22 (56.) davon.
»Dass wir neben Christian Kalms auch noch auf Thorsten Harbert verzichten mussten, hat
die Sache schwerer gemacht. Zudem kann niemand erwarten, dass wir stets brillieren. Aber die Mannschaft hat auch über weiter Strecken zu leichtfertig agiert«, zählten für Coach Uwe Sonntag am Ende nur die zwei Punkte, mit denen der TuS den Gästen deren dritte Niederlage in den jüngsten vier Spielen beibrachte. Tore: Direk (10/4), Baumhüter (7), Huxohl (4), Ledebrink, Höcker, Peveling (je 3) und Meyer.
TG Herford - Union 92 Halle 40:23 (22:13). »Das war das Schlimmste, was ich bisher in Halle erlebt habe. Eine desolate Vorstellung - so darf man sich nicht präsentieren.« Karl-Heinz Klenke, sonst ein Trainer, der seine Mannschaft trotz der vielen Tiefschläge aufzubauen versucht, war maßlos enttäuscht. »Unsere Torhüter Huck und Schubert haben mir Leid getan.« Denn von der ersten Minute an waren alle guten Vorsätze vergessen. Anstatt gegen den baumlangen Herforder Mittelblock das Spiel breit zu machen und über die Halbpositionen den Durchbruch zum Kreis zu suchen, scheiterten die Haller Würfe oft schon am Abwehrblock. Postwenden fielen per Konter die Gegenstöße, beim 0:7 war die Partie bereits gelaufen. Aufbäumen? Fehlanzeige! Tore: T. Fuchs (6/3), Lienenlüke (5), Wilke (4), Walkenhorst (3), Schneider, Becker (je 2) und L. Fuchs.
SG Sendenhorst - TV Werther II 33:26 (16:12). Auch beim Tabellenzweiten riss die Wertheraner Negativserie nicht ab. Beim 17:19 (40.) war die »Zweite« nah dran am Ausgleich, vertändelte aber zweimal den Ball und hatte nach den Gegentoren zum 17:21 seine Trümpfe verspielt. Auch ohne das Trio Remmerbach, Tegelhütter und Vogt erarbeitete sich Werther durchaus etliche Chancen, das Geschehen spannender zu gestalten, nutzte sie aber nicht. Am Sieg der Gastgeber gab es jedoch nichts zu rütteln. Stärkster Gästeakteur: »Pommes« Bühler, obwohl er kurz vor Spielbeginn eine seiner beiden Kontaktlinsen verloren hatte. »Der Einäugige unter den Blinden«, flachsten die Wertheraner selbst mit Galgenhumor. Tore: Bühler (11/5), Herbke (5), Seidel, Schoppmann (je 3), Pottmann (2), Huxohl und Wessel.

Artikel vom 07.03.2005