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Drama bei Streifenfahrt:
Tote im Auto entdeckt

Schrecklicher Unfall auf B 61 - Ursache noch unklar

Von Andreas Eickhoff
Gütersloh (WB). Den beiden Gütersloher Polizisten bot sich ein Bild des Grauens: Während einer Streifenfahrt auf der Wiedenbrücker Straße entdeckten die Beamten am frühen Sonntagmorgen die Trümmer eines Auto im Straßengraben. Die beiden Insassen - ein 20-jähriger Brite und eine 19-Jährige Gütersloherin - waren bereits tot.

Um 4.59 Uhr fuhren die beiden Beamten der Polizeiinspektion Gütersloh über die Wiedenbrücker Straße vom Stadtring Kattenstroth kommend in Richtung Westring. Kurz vor der Kurve vor der Ampelkreuzung Hans-Böckler-Straße entdeckte die Po-lizistin in der Dunkelheit plötzlich im rechten Straßengraben das schimmernde Dach eines Corsa und bat ihren Kollegen, den Streifenwagen noch einmal zurückzusetzen.
Die Beamten alarmierten umgehend die Feuerwehr, die mit dem Zug der hauptamtlichen Wache, dem (ehrenamtlichen) Löschzug Gütersloh, zwei Rettungswagen sowie dem Notarzteinsatzfahrzeug anrückte. Die Notärztin stellte umgehend den Tod der beiden Insassen fest, so dass das ebenfalls alarmierte Notarzteinsatzfahrzeug aus Rheda-Wiedenbrück nicht bis zur Unfallstelle fahren musste und drehen konnte.
Wie die Polizeibeamten bei der Spurensicherung ermittelten, war der Fahrer auf der Wiedenbrücker Straße (B 61) in Richtung Rheda-Wiedenbrück unterwegs und ausgangs einer Rechtskurve hinter der Einengung von zwei auf eine Fahrspur nach links von der Straße abgekommen. Der Vauxhall GSI (britische Version des Opel Corsa) geriet auf die Gegenfahrbahn, flog über einen Graben und prallte mit der Fahrerseite gegen einen Baum. Der Wagen wurde durch die Wucht des Zusammenstoßes fast durchtrennt und blieb schließlich im Graben liegen.
Die Bewohner eines nahe gelegenen Hauses bemerkten nichts von dem nächtlichen Drama. Sie wurden erst durch das Klingeln der Polizisten wach. Wie lange die beiden jungen Menschen zuvor unentdeckt blieben, müssen weitere Ermittlungen der Polizei ergeben. Wegen des unklaren Unfallhergangs wurde ein Sachverständiger im Auftrag der Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Auch ein Sachbearbeiter des Verkehrskommissariates machte sich an der Unfallstelle ein Bild des Geschehenen. Aufgrund des Schneefalls wurde ein Räumfahrzeug der Straßenmeisterei Rheda-Wiedenbrück angefordert. Durch das Streuen von Tausalz fanden die Experten aber auch keine aufschlussreichen Spuren.
Die Polizisten fanden in dem Wrack noch ein Foto, das den Fahrer zeigte und auf dem noch ein kleines Kind zu sehen war. Daher wurde nach der Bergung der beiden Leichen durch die Feuerwehrleute unter den Sitzen nachgesehen, um sicherzustellen, dass nicht noch jemand in dem Auto war.
Die Wiedenbrücker Straße blieb mehr als dreieinhalb Stunden zwischen der Hans-Böckler-Straße und dem Stadtring Kattenstroth gesperrt. Polizeibeamte leiteten den Verkehr um. Der britische Wagen, an dem Totalschaden (5000 Euro) entstand, wurde von der Gütersloher Polizei für weitere Untersuchungen sichergestellt.

Artikel vom 07.03.2005