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»Fahren Sie immer selbst«

Daniela Ben Said über Frauenpower in der Geschäftswelt


Lübbecke (jug). Welcher Typ sind Sie: Der »Ja-aber-Typ« (der so genannte »Yes-Butter«) oder doch eher der »Warum-nicht-Typ« (der »Why-Notter«)? Sitzen Sie selbst am Lenkrad Ihres Lebens-Autos - oder sind Sie nur Beifahrer? Und was bitte lernt man daraus, wenn man 20 Sekunden lang versucht, seine Unterschrift so oft wie möglich erst mit der rechten, dann mit der linken Hand zu schreiben? Ungewöhnliche Fragen und Experimente, auf die Daniela Ben Said am Donnerstagabend im Hotel Borchard gleichermaßen amüsante wie überraschende Antworten parat hatte.
Auf Einladung der Gleichstellungsstelle sowie des Unternehmerinnen-Treffs referierte die Gründerin und Inhaberin des Unternehmens »Quid agis..?« zum Auftakt der Veranstaltungsreihe »Frauen-Bilder« zum Thema »Frauen in der Business-Welt«.
Daniela Ben Said ist ein Energiebündel. Ständig ist sie in Bewegung - redet, erklärt, gestikuliert. Ihre positiven Energien überträgt sie an ihre Zuhörerschaft. Das kommt an. Ihre Botschaft: »Wenn das Pferd tot ist - steig ab«. »Damit will ich sagen: Wenn eine Strategie nicht funktioniert, probieren Sie die nächste. Machen Sie so lange etwas Neues, bis Sie das haben, was Sie wollen«, erklärt die Osnabrückerin. Doch das sei oft das Problem. »Viele Menschen sitzen nicht am Steuer ihres Lebens-Autos, sie sind nur Beifahrer. Und dann beginnt die große ÝJammeritisÜ.« Wichtig also: »Fahren Sie selbst, und das mit aller Konsequenz. Schauen Sie, wo ihre besten Fähigkeiten sind. Und leiden Sie dabei nicht an Unterschätzung!« Und sie empfiehlt: »Schreiben Sie sich jeden Tag drei ÝDiamantenÜ auf, drei Sachen, die sie am Tag gut gemacht haben. Das können auch Kleinigkeiten sein.« Selbstvertrauen, systematische Problemlösungstrategien: Daniela Ben Said holt aus zu einem Rundumschlag in Sachen Selbstmanagement - und plaudert dabei gerne aus dem Nähkästchen. »Ich wusste früher genau: Ich kann nur eins richtig gut: Schnattern. Also hatte ich nur die Wahl: Ich werde Rechtsanwalt, Politiker oder Psychologe.« Interessante Tipps gibt sie für die Kommunikation mit dem »starken« Geschlecht: »Sagen Sie klar und deutlich, was Sie wollen. Denken Sie nicht laut, sprechen Sie in kurzen Sätzen - und machen Sie danach stets eine Pause.«
Sie erzählt über das Adler-Junge, das unter Hühnern aufwächst und davon träumt, weit zu fliegen wie der König der Lüfte - es aber nicht tut, obwohl es könnte. »Weg mit diesen Hühner-Gedanken«, mahnt sie, und: »Erfolg ist ganz leicht.«
Ihre Strategien hat Daniela Ben Said für sich selbst übrigens in die Tat umgesetzt. In ihrem Osnabrücker Institut beschäftigt sie fünf Mitarbeiter. Namhafte Firmen wie Edeka oder die Telekom lassen bei ihr Mitarbeiter in Sachen Teamarbeit, Kommunikation und Verkauf schulen.

Artikel vom 05.03.2005