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TuS sichert sich ein großes Talent

Nico Greiner unterschreibt für zwei Jahre - Soll Paco Fölser am Kreis unterstützen

Lübbecke (hok). Manager Sigi Roch und Trainer Jens Pfänder bleiben ihrem Konzept, möglichst auf junge Talente zu bauen, treu: Heute sicherte sich der TuS N-Lübbecke zunächst für zwei Jahre die Dienste von Nico Greiner (25, 1,94 m). Der Kreisläufer wechselt vom Süd-Zweitligisten TV Gelnhausen zum Bundesligaaufsteiger.

Nico Greiner gilt als eines der größten deutschen Talente auf der Kreisläuferposition. Aktuell hat der abwehrstarke gebürtige Potsdamer 110 Tore auf seinem Konto. »Ein junger deutscher Spieler, der seinen Weg gehen wird. Ich bin froh, dass der Wechsel geklappt hat«, kommentiert Sigi Roch zufrieden über das Ergebnis der intensiven Bemühungen um den gebürtigen Potsdamers.
Auch Trainer Jens Pfänder freut sich: »Nico ist einer der hoffnungsvollsten Kreisläufer in Deutschland, der sich in den letzten Jahren in Gelnhausen sehr gut entwickelt hat. Er wird Patrick Fölser entlasten können, ist aber auch eine Verstärkung für unsere Deckung.«
Nico Greiner ist glücklich, den Schritt in die erste Liga geschafft zu haben: »Ich freue mich riesig auf die Bundesliga und den TuS N-Lübbecke. Das Konzept des Vereins hat mich absolut überzeugt«, erläutert der BWL-Student seine Beweggründe, zum dreifachen Europapokalsieger zu wechseln.
Greiners Handball-Karriere verlief ungewöhnlich: Als Jugendlicher war er Leichtathlet, genauer Zehnkämpfer mit Schwerpunkt Diskuswurf. Als 16-Jähriger nahm er durch Zufall erstmals an einem Handball-Training teil, nutzte seine körperliche Überlegenheit und die durch die Leichtathletik antrainierten motorischen Fähigkeiten. »Es ist kaum zu glauben, aber einige Wochen später war ich in der Landesauswahl.« Einige Tage darauf bekam er eine Einladung zur Jugendnationalmannschaft. »Ich wusste bis dahin gar nicht, wie Handball taktisch funktioniert. Ich konnte geradeaus laufen und hatte einen harten Wurf. Trainer Wolfgang Brand hat mich dann auf der schriftlichen Einladung vom Halblinken zum Kreisläufer umfunktioniert. Da habe ich mich nicht so dumm angestellt und blieb auf dieser Position«, lacht der humorvolle Greiner, »jedenfalls habe ich am Kreis nicht so eingedreht, wie mit dem Diskus im Ring«.
Durch den Einsatz in der Jugendnationalmannschaft wurde der SC Magdeburg auf das Naturtalent aufmerksam. »Ich musste mich zwischen der Leichtathletik und dem Handball entscheiden. An Handball hatte ich riesigen Spaß und zog als Jugendlicher nach Magdeburg, wo ich Handball lernte.«
Es folgten Stationen in Wetzlar, dem italienischen Klub Prato »Dort habe ich im Europapokal gespielt. Zwar nur die erste Runde, aber es war eine tolle Erfahrung«, ehe er wiederum nach Wetzlar ging, dort aber keine Einsatzzeiten erhielt. Seit 2002 spielt der Rechtshänder beim TV Gelnhausen.
»Vor einigen Jahren war ich mit Wetzlar in Lübbecke. An das Spiel an sich kann ich mich nicht mehr erinnern, aber die laute Atmosphäre in der Kreissporthalle war ein bleibender Eindruck. Ich freue mich riesig auf die neue Herausforderung«, fällt dem sehr an Politik und Geschichte interessierten Greiner zu seiner neuen Heimat ein.
Nico Greiner ist nach Torsten Friedrich (Magdeburg) und Dragan Sudzum (Belgrad) bereits der dritte Neuzugang der Ostwestfalen für die kommende Saison.

Artikel vom 05.03.2005