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»Müssen unbedingt nachlegen«

GWD: Wetzlar-Sieg bedeutet nichts, wenn gegen Großwallstadt verloren wird

Von Volker Krusche
Minden (WB). »Ich muss hier nicht den Sklaventreiber spielen, der die Spieler weckt und antreibt. Vielmehr reicht es, an ihren Stolz zu appellieren, auf ihren Charakter zu setzen.« Und genau das fordert Velimir Kljaic auch heute ab 19.30 Uhr in Hannover ein, wenn Handball-Bundesligist GWD Minden-Hannover den auswärts noch sieglosen TV Großwallstadt erwartet.

»Ich möchte mich nicht schämen müssen, wenn ich durch Minden gehe«, macht »Velco« deutlich, dass er in Sachen mangelnde Einstellung keinerlei Entschuldigungen akzeptieren und hinnehmen wird. »Die beiden gegen Wetzlar gewonnenen Punkte bedeuten nichts, wenn wir gegen Großwallstadt nicht nachlegen und gewinnen. Dazu ist es erforderlich, dass wir alles geben und bis zum Umfallen kämpfen.« Deutliche Forderungen des Kroaten, hinter denen allerdings auch Management, Sponsoren und Fans stehen. Die Spieler wissen also ganz genau, was von ihnen erwartet wird, so dass Ausreden und Ausflüchte inakzeptabel sind.
»Wir haben gegen Wetzlar eine Schlacht gewonnen, aber nicht den Krieg. Selbstzufriedenheit wie nach dem Gummersbachspiel ist völlig fehl am Platze. Daher sind Lobeshymnen auch nicht angebracht.« Es würde ihn überhaupt nicht interessieren, welche Erfolgsbilanz die Mainfranken in des Gegners Halle aufzuweisen hätten. »Wir müssen nur an uns denken, unser Spiel aufziehen. Alles andere ist zweitrangig. Da wir von den Mannschaften der unteren Tabellenregion die meisten Tore erzielt haben, mache ich mir um den Angriff keine Sorgen. Entscheidend wird sein, dass wir hinten gut stehen. Das Spiel gegen Großwallstadt wird nur über die Abwehr gewonnen.«
Der TVG zählt zweifellos zu den unberechenbarsten Mannschaften des Handball-Oberhauses. Heimniederlagen gegen Düsseldorf, Göppingen, Wilhelmshaven und Wallau-Massenheim stehen Erfolge auf eigenem Parkett gegen Magdeburg, Hamburg oder Lemgo gegenüber. Auswärts riss der Altmeister, der schon mächtig am Team für die neue Saison bastelt (u.a. Hannawald und Tiedke als Neuzugänge), noch keine Bäume aus, unterlag selbst in Schwerin und holte seinen einzigen Punkt erst kürzlich in Düsseldorf. Damit diese Bilanz nicht weiter aufgebessert wird, hofft GWD auf Rückendeckung von den Rängen. Für die Partie in Hannover gingen allein 3000 Karten an zwei Sponsoren, so dass man heute Abend mit rund 5000 Zuschauern in der TUI Arena rechnet. Kljaic: »Und die wollen wir natürlich nicht enttäuschen. Ich hoffe nur, dass auch alle kommen, die eine Freikarte erhalten haben.«

Artikel vom 05.03.2005