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Frotheim wird fit gemacht

Dorfwerkstatt plant für die ZukunftÊ- Viele Ideen vorgetragen

Von Henrike Kopmann
(Text und Foto)
Frotheim (WB). Vom Ideenreichtum und der effektiven Arbeit sei er mehr als angenehm überrascht, betonte Frotheims Ortsvorsteher Wilhelm Stockmann. 26 Teilnehmer fanden sich zur Dorfwerkstatt im Birkenhof zusammen.

Mit vereinten Kräften soll Frotheim für »Unser Dorf hat Zukunft« fit gemacht werden. In vier Arbeitsgruppen zu jeweils sieben Personen wurde analysiert, wo der Schuh drückt und wo ungenutzte Potentiale des Dorfes liegen. Anschließend ging es an die praxisorientierte Problemlösung. Hinsichtlich der Verkehrssicherheit zeigten sich bei den Bushaltestellen Schwachstellen. Die zentrale Schulbushaltestelle liegt direkt an der Diepenauer Straße. Hier müsse »unbürokratisch mehr Sicherheit« geschaffen werden. Zum Beispiel sei eine Umfahrung in Nähe des Gasthauses Albersmeyer denkbar.
Daneben sollen die Parkmöglichkeiten an Schule und Kindergarten verbessert werden. Am Kindergarten biete sich das Aufschütten einer Schotterung an. Der Anschluss des Radweges an die Siedlerstraße und damit die Verbindung nach Espelkamp könnte ebenfalls zur Verkehrssicherheit beitragen.
Die Arbeitsgruppe Dorfökologie schlug vor, Nistgelegenheiten für Störche zu schaffen. Auch Hecken- und Uferbepflanzungen seien wünschenswert. Diese jedoch würden nur im Einvernehmen mit den Anliegern vorgenommen, sagte Stockmann. Die Vernetzung und Ausschilderung von Radfahr- und Wanderwegen soll Attraktivität und Erholungswert steigern. Ein ausgeschilderter Rundwanderweg um das »Alte Moor«, ist eines der angestrebten Projekte.
»Eine unmittelbar umsetzbare Maßnahme ist der Fahrradtreff«, berichtet Reinhold Hußmann. Der Ortsheimatpfleger hat sich bereit erklärt, alle zwei Wochen eine Erkundungstour durch Frotheim und Umgebung zu leiten. Das Anbringen von Infotafeln und Stadtplänen, ein Fest aller Ortsvereine und der Bau eines »multifunktionalen Spielfeldes« für Kinder stehen ebenfalls auf dem Aktionsplan. Darüber hinaus soll die Frotheimer Internetseite ständig aktualisiert werden. In Hinblick auf die dörflichen Infrastruktur stand die Ansiedlung des Einzelhandels im Mittelpunkt. Insbesondere nach der Schließung des örtlichen Lebensmittelgeschäftes müsse Abhilfe geschaffen werden. Im Bereich der Landwirtschaft wurde die Direktvermarktung der Erzeugnisse angedacht.
Leider hätten sich nur wenige Jugendliche für die Dorfwerkstatt begeistern können, so Günter Bünemann. Positiv sei jedoch gewesen, dass alle Berufsgruppen vertreten gewesen seien, fügte Stockmann hinzu. Auch Wolfgang Hanke und Heino Heine beurteilten diesen »repräsentativen Querschnitt« als überaus erfreulich. Die Architekten, die in Porta Westfalica ein gemeinsames Planungsbüro betreiben, managten die Dorfwerkstatt. Fördermittel stelle die EU im Rahmen des »Leader plus«-Projektes zur Verfügung, so Heine. Weiterhin seien die »Initiative Espelkamp« und das Amt für Agrarordnung beteiligt. Dass die zu Papier gebrachten Vorschläge nicht einfach in der »Schublade verschwinden«, steht fest: Im Kreiswettbewerb gilt es jetzt zu zeigen, dass Frotheim »Zukunft« hat.

Artikel vom 07.03.2005