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Löbe legt auf und trifft

SC Paderborn schlägt Köln 3:1 und zieht mit Braunschweig gleich

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WV). Sie spielen nicht schön, aber erfolgreich und kommen ihrem Ziel zweite Liga immer näher. Am Samstag schlug Fußball-Regionalligist SC Paderborn 07 die Amateure des 1. FC Köln mit 3:1 (1:0), buchte den vierten Sieg in Folge und zog wieder mit Tabellenführer Eintracht Braunschweig gleich.

»Spieler des Spiels« war diesmal der Kapitän. Alexander Löbe bereitete ein Tor vor, schoss zwei weitere selbst und lobte hinterher das gesamte Team: »Die Mannschaft hat einen riesigen Willen, erarbeitet sich Sieg für Sieg. Bei uns funktioniert alles ganz hervorragend, das ist klasse.«
Alles andere als »klasse« war der Auftakt. Der SCP brauchte mehr als eine halbe Stunde, um auf den ganz schwierigen Platzverhältnissen ins Spiel zu kommen und wurde erst durch Kölner Konter »geweckt«. Giovanni Federico (23.) hatte nach einem Freistoß von Christian Lell nur den Innenpfosten getroffen, statt ins Tor, flog der Ball genau in die Arme von SCP-Keeper Stephan Loboué. Drei Minuten später musste der gut aufgelegte Torhüter nach einem Flachschuss von Federico erneut eingreifen und hatte Glück, dass der mitgelaufene Thomas Bröker den Abpraller verpasste. Chance Nummer drei machte der Unparteiische zunichte. Nach einem Foul von Bernd Eigner, der für den verletzten Markus Bollmann (Achillessehnenreizung) in der Innenverteidigung spielte, an Daniel Chitsulo gab der Schiri den Elfmeter nicht. »Da hatten wir Glück, aber das hat sich später ausgeglichen. Deshalb ist unser Sieg trotzdem hochverdient«, meinte Löbe.
Löbe selbst wurde ein reguläres Kopfballtor (37.) aberkannt, Daniel Cartus (Freistoß/33.) und Benjamin Schüßler (41.) ließen weitere Möglichkeiten aus, ehe die Partie dann ganz schnell entschieden wurde. Benjamin Schüßler (43.) besorgte nach einem Löbe-Zuspiel kurz vor der Pause das wichtige 1:0. Nur sechs Minuten nach Wiederanpfiff verwandelte Löbe einen Elfmeter zum 2:0. Markus Krösche war vom Kölner Sebastian Zinke im Strafraum umgestoßen worden. »Das war die Entscheidung. Nach dem 0:2 war die Partie für uns gelaufen«, hatte auch Kölns Coach Christoph John das Spiel innerlich früh abgehakt.
Ein Flugkopfball von Löbe (61./Freistoß Schüßler) zum zwischenzeitlichen 3:0 war der optische Höhepunkt des Spiels, dass die 90 Regionalligaminuten nicht doch noch spannend wurden, war aus Paderborner Sicht vor allem Stephan Loboué zu verdanken. Der Torhüter musste nur einen von Sebastian Schachten unglücklich abgefälschten Schuss passieren lassen. Als seine Vorderleute noch ein Handspiel von Roland Benschneider reklamierten, das aber keins war, zog Tobias Nickenig (77.) ab und traf zum 1:3. Davor und danach hielt der Schlussmann seinen Kasten sauber und half mit, dass in kleinen Schritten auch die Paderborner Tordifferenz einem Spitzenteam der Liga gerecht wird. Entsprechend zufrieden war Trainer Pavel Dotchev: »Die Platzverhältnisse waren schwierig, aber unsere Einstellung hat gepasst, das war entscheidend.«
Mit dem 3:1-Sieg setzte der SCP am Samstag eine stolze Serie fort. Seit elf Spieltagen ist der Klub nun ungeschlagen, die letzte Niederlage gab's am 9. Oktober. Die fiel in Dortmund allerdings auch besonders deftig aus.

Artikel vom 07.03.2005