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Baskets machen
hinten dicht

Überragend in Hagen: Tim Black. Foto: WV

Verteidigung ist das Erfolgsrezept

Paderborn (pk). Mit dem Angriff gewinnt man Spiele, mit der Verteidigung Titel. Dieses Sprichwort findet nicht nur Anwendung im Fußball, sondern auch im Basketball. »In Amerika wird das so gesagt und bei uns könnte es in dieser Saison genauso sein«, sagt Doug Spradley mit einem Lächeln.

Fakt ist: Zweitligist Schröno Paderborn Baskets bleibt nach dem 83:71 (43:38)-Erfolg am Freitag bei Phoenix Hagen (wir berichteten in einer Teilauflage) ganz dick im Meisterschaftsrennen. Daran änderte auch der Sieg von Spitzenreiter Bremerhaven am Samstag beim nächsten Paderborner Gegner Düsseldorf (80:61) nichts. Bei nur zwei Punkten Vorsprung haben die Eisbären weiter den Atem des noch einzigen Konkurrenten im Nacken.
Hauptverantwortlich für den zwölften Sieg der Schrönos in Folge waren einmal mehr die Abwehrarbeit und der unbändige Wille. »Die Spieler akzeptieren es einfach nicht zu verlieren. Jeder gibt von der ersten bis zur letzten Sekunde alles«, lobt der Coach die Seinen.
Seit Wochen finden die Schrönos immer einen Weg zum Erfolg, der oft sehr unterschiedlich ist. Mal sind es die Center, die ein Spiel entscheiden, mal, so wie in Hagen, die Amerikaner Steve Esterkamp und Tim Black, die zusammen 61 der 83 Punkte erzielten. »Dafür werden sie bezahlt«, meinte Spradley kurz und knapp. Karsten Kemna brachte es so auf den Punkt: »Solange wir gewinnen, ist es egal, wer die Punkte macht.« Diesmal stimmte die Quote bei den nahen Würfen nicht (nur 45 Prozent), dafür die bei den Dreiern (53 Prozent).
Obwohl die Paderborner - für sie untypisch - in der Reboundstatistik (26:32) hinten lagen, schafften sie es, den Gegner bei nur 71 Punkten zu halten. Zwar fanden sie gegen Matthias Grothe (25 Punkte) und Adam Baumann (21) nicht immer die richtigen Mittel, schalteten dafür Roman Hogräfer (6) nahezu aus. Der punktet ansonsten zweistellig.
»Werfen will jeder, verteidigen nicht. Das ist eine Sache der Einstellung, des Herzens und des Glaubens. Wenn du nicht mehr als 75 Punkten zulässt, kannst du jedes Spiel gewinnen, auch wenn du vorne nicht gut triffst«, so der Trainer und seine Spieler haben das ganz tief verinnerlicht.
Knackpunkt in der Ischelandhalle (Spradley: »Das war eine Stimmung wie in der ersten Liga«) war, als die Gastgeber im dritten Viertel nach einem 10:0-Run ein unsportliches und technisches Foul begingen, welche Esterkamp mit vier Freiwürfen und einem anschließenden Korbleger bitter bestrafte.
Die Serie bleibt bestehen, doch auch in Anbetracht dieses Laufs sieht Spradley keinen Grund, dass seine Spieler zu sehr auf Platz eins schielen und dadurch verkrampfen könnten: »Wir bleiben ganz cool.«
Schröno Baskets: Tim Black (34 Punkte/3 Dreier), Steve Esterkamp (27/4), Nolte (8), Schey (4), Dücker (3), Lieneke (5/1), Kemna (2).
Beste Schützen bei Hagen: Grothe (25), Baumann (21).

Artikel vom 07.03.2005