05.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Spendengelder fließen nun in die südindische Provinz »Tamilnadu«

Paderborner Hilfsverein konkretisiert seine Pläne zum Einsatzort

Von Annika Kalle
Paderborn (WV). »Paderborn - eine Region hilft«, so heißt der Verein, der mit Hilfe von Spendengeldern aus Stadt und Kreis Paderborn die Flutopfer in Südostasien unterstützen will (das WV berichtete). Nun hat die Hilfe einen Namen: Ein kleines Dorf in der südindischen Provinz Tamilnadu bei Madras soll mit den Spendengeldern wieder aufgebaut werden.

Bis gestern gingen 141 768, 32 Euro auf dem Spendenkonto der Volksbank (Nr. 8605736510) ein.
Von einem bis hin zu beachtlichen 25 000 Euro (Cup&Cino, Hövelhof) reichte die Bandbreite der Spenden, so die Initiatorin und erste Vorsitzende des Vereins Michaela Büttner. Viele Schulen und Vereine haben Aktionen für die Flutopfer durchgeführt und damit die Zahl der Spender kontinuierlich erhöht. Der Verein, der bereits 40 Mitglieder aus allen Parteien und Altersgruppen zählt, arbeitet mit ungebrochenem Engagement und Ideenreichtum.
»Hier ist wirklich jeder aktiv«, betont Büttner weiter. Nach langem Suchen hat man endlich auch den Ort ausfindig gemacht, wohin die Brücke der Solidarität geschlagen werden soll: ein südindisches Dörfchen in der Provinz Tamilnadu, unweit von Madras. Dort lebten vor der Katastrophe ungefähr 600 Einwohner und nun muss langfristig mit dem Aufbau von Schulen, Wasserversorgung, sänitären Anlagen und Gemeinschaftseinrichtungen geholfen werden. Denn nicht die Sofortversorgung der Menschen sei das Ziel des Vereins, sondern ihnen eine langfristige Perspektive zu geben - die Hilfe zur Selbsthilfe, so Schatzmeister Martin Wolf. Und dabei will der Verein noch ganz neue Wege gehen: 20 000 Euro sollen in »Mikrokredite« aufgesplittet werden, damit sich möglichst viele Bewohner eine neue Existenz aufbauen können. Mit den zurückgezahlten Krediten können dann weitere Existenzgründungen gefördert werden.
Zum Aufstocken des Spendenkontos veranstaltet der Verein am 13. März (15 bis 22.30 Uhr) in der Kulturwerkstatt eine Benefizaktion mit Musik, Vorträgen und einer Tombola. Der Erlös kommt dann den Tsunami-Opfern zugute.

Artikel vom 05.03.2005