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Hoffen auf Hopkins

Sturm schickt Schenk in Boxer-Rente


Leverkusen (dpa). Felix Sturm hat seinen Stallgefährten Bert Schenk nach 301 Sekunden in die Boxer-Rente geschickt und sich das Herausforderungsrecht für den ersehnten Millionen-Dollar-Kampf gegen Weltmeister Bernard Hopkins erkämpft. Ohne den geringsten Zweifel an seiner Souveränität aufkommen zu lassen, gewann der Lokalmatador in der Wilhelm-Dopatka-Halle das Mittelgewichts-Duell der Ex-Champions durch K.o. in der 2. Runde nach 2:01 Minuten. Mit dem 23. Sieg im 24. Profikampf verteidigte der neue Star aus dem Hamburger Universum Boxstall nicht nur seinen Intercontinental-Titel nach WBO-Version. Zugleich stieg der Weltranglisten-Erste der WBO zur Nummer eins bei der WBA auf.
Spätestens bis zum Jahresende wird Sturm wieder um die WM boxen, sagte Promotor Klaus-Peter Kohl, aus dessen Unternehmen sich Schenk nach neun Jahren, in denen er 36 von 38 Kämpfen gewann, verabschieden wird. Trainer Torsten Schmitz wünscht es sich, seine Lebensgefährtin Manuela forderte das nach dem ungleichen Kampf. »Bert, das war's. In den Ring steigst du nicht mehr«, sagte sie bitterlich weinend in der Umkleidekabine. Statt an der Pressekonferenz teilzunehmen, fuhren sie nach Mitternacht in die Kölner Universitätsklinik zur Untersuchung.
Bei den Schlagserien an den Kopf schien sich der 34-jährige Magdeburger das rechte Auge verletzt zu haben. Der Verdacht bestätigte sich nicht. »Ich bekam einen Daumen ins Auge und konnte plötzlich nichts mehr sehen. Richtige Wirkungstreffer waren das aber nicht«, sagte Schenk nach dem Auszählen. Vor sechs Jahren hatte er für zehn Monate den WBO-Titel in seinen Besitz gebracht. Zu »90 Prozent« werde er seine Laufbahn beenden.

Artikel vom 07.03.2005