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Frühling noch
nicht in Sicht

Bauern stecken in den Startlöchern

Altkreis Halle (WB). Auch nach dem meteorologischen Frühjahrsbeginn Anfang März hat der Winter die Natur im Kreis Gütersloh noch fest im Griff. Speziell die Landwirte in der Region achten mit Argusaugen auf die Wetterberichte.

Nachdem zunächst bis Anfang Februar meist milde Witterung für ununterbrochenes Wachstum der Saaten gesorgt hatte, haben Frost und Schnee seit Mitte Februar die Entwicklung der Pflanzen zum Stillstand gebracht. Und der Frühling ist noch nicht erkennbar - die Vegetationsruhe dauert auch Anfang März an. Die Feldarbeiten zur Frühjahrsbestellung sind deshalb bisher nicht absehbar. »Sobald der Schnee taut und es wärmer wird, geht es los«, erklärt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Arnold Weßling. Dann müsse es auch zügig gehen, da die Zeit, die vorher verwand worden wäre, nun verstrichen sei.
Die Bauern sitzen in den Startlöchern, um beispielsweise die ersten Düngergaben zur Unterstützung des Pflanzenwachstums aufzubringen oder das Sommergetreide auszusäen. »Obwohl die Feldarbeiten später beginnen als sonst, haben wir aber wegen des Wachstumsstillstandes bisher noch nichts versäumt - die Saaten hatten bisher gar keinen Nährstoffbedarf«, erklärt Arnold Weßling. Auch für das Sommergetreide bestehe noch kein Anlass zur Sorge, und die Rüben würden ohnehin erst ab Ende März bestellt.
Übrigens: Die derzeitige Schneedecke schützt die jungen Saaten vor stärkeren Frösten. »Schnee wirkt dabei wie eine Isolierschicht«, erläutert Weßling. Auf diese Art und Weise sei der Vegetationspunkt, also der Teil der Pflanze, in dem das junge Gewebe sich teilt und wächst, vor den niedrigen Temperaturen geschützt. Auch wenn oftmals äußere Blätter absterben und einige Triebe zurückgebildet werden, überlebt die junge Pflanze insgesamt und treibt bei wärmerer Witterung wieder neu aus.

Artikel vom 05.03.2005