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Barmer weist Kritik zurück

»Medizinische Versorgung der Patienten nicht untergeordnet«


Altkreis Halle (WB). Die Krankenkasse Barmer weist Kritik einiger Ärztenetzwerke an dem Hausarzt- und Hausapothekervertrag zurück. In einer Stellungnahme weist sie darauf hin, dass die Aussagen einiger Vertreter von Arztnetzen im Kreis Gütersloh nicht den Tatsachen entsprächen.
»Der Vertrag beinhaltet entgegen der Stellungnahme von Vertretern der Netzwerke keinerlei Vorgaben, die medizinische Versorgung unserer Patienten wirtschaftlichen Gründen unterzuordnen«, so Daniel Boese, Bezirksgeschäftsführer der Barmer Halle. »Im Gegenteil: Bei dem Vertrag geht es in erster Linie darum, die medizinische Versorgung unserer Versicherten zu optimieren.«
Erhöhung der Arzneimittelsicherheit, ein deutliches Plus an medizinischer Behandlungsqualität und eine finanzielle Entlastung der Versicherten: Das seien auf einen Blick die Vorteile, die der Vertrag zur integrierten Versorgung durch Hausarzt und Hausapotheker bietet. »Selbstverständlich ist eine solche Innovation nicht zum Nulltarif zu haben«, sagt Boese. Doch die Finanzierung resultiere nicht, wie unterstellt, aus der Rationierung der Medizin zu Lasten der Versicherten und der Einschränkung der Therapiefreiheit. Die Ärzte seien auch jetzt schon nach dem Gesetz zu wirtschaftlichem Verordnungsverhalten verpflichtet.
Die Barmer setze vielmehr neben der Anschubfinanzierung aus der integrierten Versorgung nach den Paragraphen 140a fortfolgende des Sozialgesetzbuches V auf Einspareffekte, die sich durch die Vermeidung von unnötigen Doppeluntersuchungen, Krankenhauseinweisungen und insbesondere durch eine qualitativ hochwertige Arzneimittelberatung ergeben. Die dadurch gewonnenen Ressourcen sollen der Behandlung chronisch Kranker zu Gute kommen. Im Übrigen werde die Umsetzung der Maßnahmen für Optimierungsmöglichkeiten im Arznei- und Heilmittelbereich noch mit den Vertragspartner vereinbart.
»In Westfalen haben sich bereits rund 37 Prozent der Ärzte und 58 Prozent der Apotheker entschlossen, an dieser neuen Versorgungsart teilzunehmen«, sagt Boese. »Damit sind die Grundlagen für den Einschreibung unserer Versicherten seit dem 1. März geschaffen.«
Für alle Ärzte, die noch Informationsbedarf haben bevor sie sich für eine Beteiligung entscheiden, veranstaltet der Hausärzteverband mit der Barmer eine Informationsveranstaltung am 15. März um 19.30 Uhr im Oldentruper Hof in Bielefeld. Einladungen erhalten die Hausärzte in den nächsten Tagen. »Ich würde mich freuen, wenn auch die Ärzte, die diesem Vertrag kritisch gegenüberstehen, diesen Termin wahrnehmen und mit uns in einen konstruktiven Dialog einsteigen«, sagt Daniel Boese abschließend.

Artikel vom 05.03.2005