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Idee für »Generationenbaum«

Schüler beschäftigten sich intensiv mit dem Thema Jung und Alt

Pr. Oldendorf (WB/wm). »Schule« ist durchaus auch außerhalb von Schule und Klasse möglich - und dann meist höchst interessant. Diese Erfahrung machten jetzt 24 junge Menschen einer zehnten Klasse an der städtischen Realschule Pr. Oldendorf.

Sie hatten sich seit einem halben Jahr im Religionsunterricht mit dem Thema »Jung und Alt - Kontrahenten oder Partner?« beschäftigt. Ihre Lehrerin, die evangelisch-lutherische Gemeindepfarrerin Antje Kastens, hatte die Schüler auf einen Wettbewerb der Evangelischen Landeskirche von Westfalen aufmerksam gemacht. Und einfallsreich gingen sie an die Arbeit.
Untersucht wurden Statistiken zum Altersdurchschnitt, die Alterspyramide der Stadt Pr. Oldendorf wurde analysiert, Umfragen gemacht, eine Großmutter, ein Vater und zwei Mitschüler mit den jeweils gleichen Fragen zum Thema interviewt. Ein pensionierter Lehrer stellte sich eine ganze Stunde lang den Fragen der Schüler, der aktuelle Brief einer pensionierten Tierärztin, die sich derzeit ehrenamtlich in einem Kinderheim in Chile engagiert, wurde gelesen. Und für viel Diskussionsstoff sorgte das Aufsehen erregende Buch von Frank Schirrmacher »Das Methusalem-Komplott«. Zu Zitaten wurden Überschriften aus Tageszeitungen zu diesem Thema gesucht, mit eigenen Kommentaren versehen und in einer Collage zusammengefasst.
Für manche Aktivitäten reichte eine Schulstunde nicht aus. So wurden Zuhause und im Seniorenheim Fotos gemacht, mit denen »Jung und Alt« illustriert wurden. Die Jugendlichen malten Bilder zum biblischen Thema, man fand eine entsprechende chinesische Fabel und schrieb eine Meditation.
Drei Schüler besuchten Bürgermeisterin Anke Korsmeier-Pawlitzky und stellten ihr die Idee vor, auf dem neu zu gestaltenden Marktplatzgelände einen »Generationenbaum« zu pflanzen.
Das Bild des Baumes hatte die Schülerarbeiten vom demographischen Altersbaum bis hin zum biblischen Baum, an Gottes Lebensbächen gepflanzt, durchzogen und mündete in diesem Vorschlag, den die Bürgermeisterin in den entsprechenden Gremien vorstellen will.
Einen Auszug aus ihren Arbeiten präsentierten die Schüler am Donnerstagabend einer interessierten Öffentlichkeit im Rahmen der Bibelwoche im evangelischen Gemeindehaus.
»Gemeinde auf Talentsuche«: Es zeigte sich an diesem Abend, dass die jungen Menschen über viele Talente verfügen. Denn ihre Beiträge, umrahmt von Musik des Posaunenchores, dürften zu interessanten Diskussionen - und vielleicht auch zum Umdenken in der einen oder anderen Frage - führen.

Artikel vom 05.03.2005