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Scheideler hofft
auf Premiere

Schießen: internationale Starts

Warburg (WB). Die Sportschützen kämpfen derzeit bei Bezirksmeisterschaften mit dem Gewehr- und der Pistole um die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften 2005. Mit Auftritten bei internationalen Wettbewerben haben gleich mehrere Aktive in den nächsten Wochen »Kür-Aufgaben« vor sich. Besonders vertreten sind die Schnellfeuerschützen.

Den Anfang macht der »Internationale Saisonauftakt für Sportschützen« (ISAS) vom 15. bis 20. März. Zum 21. Mal veranstaltet der Westfälische Schützenbund (WSB) dieses Großereignis, zu dem wieder zahlreiche Anmeldungen von Spitzensportlern aus der ganzen Welt vorliegen.
Aus heimischer Sicht wird damit gerechnet, dass der Natzunger Julian Scheideler von seinem Landesverband ins Rennen geschickt wird. Der für den SSV Warburg startende Schüler hat im Vorjahr durch kontinuierliche Aufbauarbeit, Trainingsfleiß und gute Leistungen den Sprung in den Westfalenkader geschafft. Hier gehört er inzwischen zum festen Stamm und darf auf seinen ersten internationalen Start hoffen. Auch Starts der Bröker-Brüder aus Brakel sind möglich, denn auch Jens und Christian haben in Dortmund auf sich aufmerksam gemacht.
Die Bonenburger Tim und Marcel Goelden werden bei der 12. Internationalen Schnellfeuerwoche des Deutschen Schützenbundes (30. März bis 3. April) in Wiesbaden am Start sein. »Sie gilt als inoffizielle Hallenweltmeisterschaft der Schnellfeuerschützen«, wissen Experten.
In diesem Jahr steht das Großereignis unter besonderen Vorzeichen, denn (wie berichtet) hat es einschneidende Änderungen in der Disziplin »Olympische Schnellfeuerpistole« gegeben. Angefangen von total neu zu entwickelnden Sportgeräten über neue Munition bis hin zu neuen Prüfbestimmungen haben sich die Sportler vollkommen neuen Bedingungen zu stellen. »Alle sind sehr gespannt, wie sich das auswirken wird«, blickt Bundeskadermitglied Marcel Goelden voraus.
Zusammen mit einem Hersteller von Sportwaffen und mit zwei Herstellern der entsprechenden Munition hat der Bonenburger in den vergangenen Monaten sehr intensive Test- und Entwicklungsarbeit betrieben. Dabei hat er den Entwicklern viele Hinweise aus der Praxis geben. Jetzt ist er selbst gespannt, wie sich die vollkommen neu konzipierte Pistole, von der zur Zeit nur er allein einen Prototyp in Gebrauch hat, gegen die zahlreichen Neuentwicklungen anderer Firmen durchsetzen wird.
»In Wiesbaden wird der Erfahrungsaustausch eine wichtige Rolle spielen. Das wird vielleicht sogar wichtiger als die Ergebnisse«, ergänzt der treffsichere Student.
Für Marcel Goelden gilt es, sich eine gute Ausgangsposition für die Meldungen zu den World-Cups 2005 zu verschaffen. »Changwon in Korea, Fort Bennings in den USA sowie Mailand und München sind die Austragungsorte der World-Cups. Einen oder zwei dieser Wettkämpfe würde ich schon gern mitmachen«, hofft der Schütze von der Prinzenhöhe auf weitere große Aufgaben.
Eine Standortbestimmung besonderer Art wird der Wettkampf in Wiesbaden für Tim Goelden werden. Nachdem sich der inzwischen 18-jährige Bonenburger im November bei einem Lehrgang des Deutschen Schützenbundes eine Verletzung zugezogen hatte (Schienbein, Wadenbein und Sprungbein mussten mit Schrauben und Platten zusammengeflickt werden), konnte er erst vor wenigen Tagen die Gehhilfen endgültig an die Seite stellen. Entsprechend groß war der Trainingsausfall in den Monaten Dezember und Januar. Ob es für Tim Goelden möglich sein wird, den Trainingsrückstand bis zu seinem Saisonhöhepunkt - der EM-Qualifikation - aufholen zu können, darüber erhofft sich der Schlaun-Schüler einige Klarheit in Wiesbaden.

Artikel vom 05.03.2005