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Aus Briefen an die Redaktion


»Polemik bringt
uns nicht weiter«

Zum Streit der Parteien um den Theaterbetrieb in Gütersloh - wir berichteten mehrfach - erreichte uns folgende Zuschrift eines Lesers.

»Nun geht die Auseinandersetzung um ein Theater in Gütersloh wieder weiter. Alles beginnt wieder mit Polemik, die uns nicht weiterbringt. Es kann nicht darum gehen, über Morkes und seine BfGT herzufallen. Er hat in 2003 mit ganz legalen Mitteln die Gütersloher dahin gebracht, sich mit einem gewaltigen Ausdruck von Ablehnung gegen die Realisierung eines Neubaus auszusprechen. Auch ich glaube, dass unsere Stadt es verdient gehabt hätte, einen Neubau zu bekommen. (...)
Will ernsthaft jemand die Diskussion von damals wieder aufnehmen? Neue Standortdebatten, ein neuer Architekt, neue Pläne und neue Auseinandersetzungen? Die Argumente gegen einen Neubau haben sich vermehrt. Weder unser städtischer Haushalt zeigt Überschüsse, noch ist eine Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Lage in Sicht.
Also warum nicht an einen Tisch setzen und überlegen, wie ein Theaterbetrieb in Gütersloh überhaupt noch aufrecht erhalten werden kann -ĂŠangesichts des Verfalls der Besucherzahlen und der massiven Störung des Stadthallenbetriebes durch Belegung der Halle mit improvisiertem Kulturbetrieb eine notwendige Debatte. Wer gute Argumente hat, kann sich auch an einen Tisch setzen, mit der Kraft der Überzeugung seinen Standpunkt vertreten und dabei erfolgreich sein. Jedoch ist dafür ein Standpunkt notwendig.
Der Gedanke der FDP, eventuell noch vorhandenes Geld aus dem Verkauf der Stadtwerke in die Finanzplanung der nächsten Jahre einzustellen, halte ich deswegen für vernünftig, weil man sich damit die Möglichkeit erhalten würde, das leerstehende Gebäude doch noch zu aktivieren und mit begrenzten Mitteln in einen Zustand einer attraktiven Spielstätte zu bringen.
Eine solche Planung hat schon in 2003 der Architekt Beckmann aufgezeigt, eine solche Entwicklung als Alternative zum Neubau, haben schon Gruppierungen im Rat in der Vergangenheit vorgeschlagen. Außerdem hatte auch der damalige Kultur-Dezernent Pläne in der Schublade, die einen Neubau mit einer universellen Nutzung und einer vom städtischen Etat unabhängigen Finanzierung möglich gemacht hätten.
Wer einen eigenen Theaterbetrieb in einem eigenen Haus in Gütersloh erhalten oder schaffen will, der sollte Mehrheiten suchen und nicht noch einmal heraufbeschwören, was uns am 29. Juni 2003 mehr als 18 000 Gütersloher Bürger unmissverständlich bescheinigt haben und wieder bescheinigen würden.
Ein neues Theaterhaus? Kategorisch NEIN. Vom einem NEIN zum Kulturbetrieb war damals keine Rede.«

TASSILO HARDUNG
33334 Gütersloh

Artikel vom 05.03.2005