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Diplom-Betriebswirt Martin Schrahe vom Beratungsverbund »HPS«.

Alternative zu den Riesen der Branche

Mittelständische Steuerberater und Wirtschaftsprüfer treten als Netzwerke auf


Von Martin Schrahe
Herford (HK). Globalisierung und Internationalität des Geschäfts führen dazu, dass auch kleinere mittel-ständische Unternehmen Dienstleistungen von Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern europaweit oder gar weltweit benötigen.
Nur wenn die Mandanten mit der Arbeit ihres Steuerberaters oder Wirtschaftsprüfers zufrieden sind und er auch in diesen Fällen kom-petenten Rat geben kann, wechseln sie nicht zu einem der großen, den so genannten Big Four (PWC, KPMG, Ernst & Young, Deloitte & Touche).
Deshalb ist es ein wichtiges Ziel gerade kleinerer Steuerberater- und Wirtschaftsprüferkanzleien sich gegen die scheinbar übermächtige Konkurrenz bei mittelständischen Mandanten mit Auslandsbezug zu positionieren. Ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie sind nationale und internationale Netzwerke. Zahlreiche mittelständische Steuerberater- und Wirtschaftsprüferpraxen sind bereits Mitglieder solcher Netzwerke. Der Nutzen für den Mandanten hängt jedoch nicht alleine von der Größe, sondern vor allem auch von der Kooperationsform des Netzwerkes ab. Unternehmer haben hier die Wahl.
Die erste Möglichkeit sind die großen internationalen Netzwerke mit einer starken Infrastruktur, die pro Land aus einer Gesellschaft mit mehreren Standorten bestehen. Dazu gehört neben den Big Four auch BDO. Wer diese Gebilde für einheitliche Firmen hält, irrt, denn sie setzen sich aus rechtlich unabhängigen Ländergesellschaften zusammen. Die Alternative sind die klassischen Netzwerke mittelständischer Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, bei denen jede einzelne Gesellschaft selbständiges Mitglied bleibt. Diese Netzwerke haben in der Regel eine gemeinsame Organisation, die sich um das Marketing, Fortbildung, Qualitätskontrolle und die Zusammenarbeit der Mitglieder untereinander kümmert. Weltweit gleiche Standards und Richtlinien kombiniert mit einer kontinuierlichen Qualitätskontrolle der Mitglieder sorgen dafür, dass Anfragen innerhalb eines Netzes zeitnah behandelt werden und dass Mandanten überall fachgerechte Dienstleistungen erhalten, auf der gleichen persönlichen Basis, wie sie sie von ihrem lokalen Partner gewöhnt sind. Durch die Betreuung internationaler Mandanten besteht vielfach auch ein persönlicher Kontakt zwischen den Partnern. Zu diesen Netzwerken zählen unter anderem Grant Thornton International, PKF und NEXIA International. Auch in Ostwestfalen haben Unternehmer die Möglichkeit, sich dieser Netzwerke zu bedienen.

Artikel vom 05.03.2005