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E.ON-Kunden
hinters Licht
geführt?

Grundgebühr steigt

Paderborn (ms). Die Paderborner Stromkunden stöhnen auf: Nachdem der Energieversorger E.ON Westfalen Weser schon wegen der Gaspreiserhöhungen von mehr als 6000 Kunden abgewatscht worden war, formiert sich jetzt erneut starker Widerstand - nun auch gegen die neuen Stromtarife.

Die von der E.ON Westfalen Weser AG angekündigte Preisstabilität für die Stromkunden im Paderborner Land trifft offensichtlich für viele Haushalte doch nicht so zu. Besonders gebeutelt sind Bezieher von Nachtstrom, denen E.ON-Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Villis rund zehn Prozent höhere Kosten zumutet (das WV berichtete). Auch Grundgebühren steigen - wie bereits beim Gas - spürbar an.
»Fünf bis sechs Prozent müssen wir mehr zahlen« ärgert sich ein Einfamilienhausbesitzer über die »versteckte Erhöhung«. Deutlicher wird der langjährige Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung Paul Schmandt: »Einer Preiserhöhung von 12,27 auf 12,95 Cent könnten wir ja noch durch Sparen begegnen. Die Jahres-Grundgebühr von 71,64 zum 1. März auf rund 74 Euro anzuheben, ist völlig unbegründet.«
Die 220 000 ehemaligen Pesag-Kunden (heute E.ON) im Hochstift glaubten nach der vollmundigen Ankündigung von Villis Anfang der Woche, von einer Strompreiserhöhung verschont zu bleiben. Die Erhöhung hatte E.ON nur außerhalb des ehemaligen Pesag-gebietes in Ostwestfalen-Lippe durchsetzen können. Paderborn war eigens vom Düsseldorfer Energieministerium als Genehmigungsbehörde von den beantragten sechsprozentigen Erhöhungen ausgeklammert worden. Diese »Sperre« zählt allerdings nicht für Sonderverträge wie das »Partnerpaket« und die Grundgebühren. So fühlen sich jetzt viele Kunden, denen gestern die Mitteilungen des Energiegiganten auf den Tisch flatterten, hinters Licht geführt.

Artikel vom 04.03.2005