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Segel gesetzt für das Fernsehen

WDR dreht im Piumer Betrieb Latsch für die »Lokalzeit OWL aktuell«

Borgholzhausen (kan). Segel sind gestern nur wenige genäht worden in der Segelmacherei Latsch. Dafür standen Cornels Latsch und seine Mitarbeiter vor der Kamera. Der WDR war zu Gast in dem Borgholzhausener Betrieb, um eine Reportage zu drehen. Wann der Beitrag gesendet wird, steht noch nicht fest.

Acht Minuten für die »Lokalzeit OWL aktuell« erfordern einen ganzen Drehtag. Reporter Thorsten Knape und Redakteur Olaf Lübcke vom Landesstudio Bielefeld waren mit einem zehnköpfigen Team samt Reportagewagen aus Düsseldorf angereist, um den Beitrag zu drehen. Für Firmeninhaber Cornels Latsch und seine 13 Angestellten war gestern ein besonderer Tag. Ein wenig fernseherfahren sind sie inzwischen allerdings bereits. Seit dem Bestehen der Segelmacherei, also seit 27 Jahren, war das Fernsehen (WDR und NDR) sieben Mal vor Ort.
»Wir gehen öfter in mittelständische Unternehmen der Region, um über sie zu berichten. Bei Lebkuchen Schulze waren wir kurz vor Weihnachten«, erklärte Olaf Lübcke. Die Firma Latsch sei die einzige Segelmacherei in Nordrhein-Westfalen, die noch Segel herstelle und sie nicht nur repariere - also etwas ganz Besonderes. Ungewöhnlich, so der Redakteur, sei auch die 1000 Quadratmeter große Halle mit dem 400 Quadratmeter großen Arbeitstisch.
Während es draußen schneite, schätzten die Fernsehleute nicht nur den warmen Drehort. »Hier haben wir sehr gute Bedingungen, weil es sehr hell ist«, sagte Olaf Lübcke, der sich vorher bereits zweimal in dem Betrieb umgesehen hatte. Vor dem Dreh gab es zunächst eine redaktionelle und eine technische Besichtigung.
Gestern richteten sich dann die Kameras auf die Segelmacher. Eine Rolle spielten dabei alle 14 »Latschianer«. Ins Mikrofon sprechen mussten jedoch nur der Chef, Mathias Jakobtorwein und Angelika Hoffmann. Sie wurden von Reporter Thorsten Knape interviewt.
Cornels Latsch beispielsweise erklärte vor der laufenden Kamera etwas über die Materialien, die verwendet werden. Ob klassisches Dacron-Polyester, Nylon oder Hightech-Pentexmyler - gemeinsam mit dem Reporter unternahm er auch einen raschelnden Fühltest. Gleich zu Anfang hatte Mathias Jakobtorwein demonstriert, wie ein Segel am Computer berechnet wird. Er hatte zudem die Aufgabe, den Klebevorgang vorzuführen. Angelika Hoffmann hingegen saß mitten im riesigen Arbeitstisch an ihrer Nähmaschine, um die einzelnen Tuchstücke zusammenzunähen. Trotz Fernseherfahrung war es ein aufregender Tag.

Artikel vom 03.03.2005