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Freibad-Sanierung nach der Saison 2005

Stadt will 370 000 Euro investieren - Bündnisgrüne halten weiter am Naturschwimmbad fest

Werther (dh). Gegen die Stimmen der Grünen haben die Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Kultur, Schule und Sport am Dienstagabend die Sanierung des Freibades auf den Weg gebracht. Wenn der Rat der Empfehlung in seiner Sitzung am 17. März nachkommt, sollen die Umbauarbeiten nach der Saison 2005 starten.

Erich Bannert von der gleichnamigen Ingenieurgesellschaft mit Sitz in Bremen stellte am Dienstag den Planungsentwurf für die Sanierung vor. Demnach soll das überfließende Wasser in Zukunft über ein neues Rohrleitungssystem einem so genannten Schallwasserbehälter zugeführt und von dort aus in den Wasserkreislauf eingespeist werden. Derzeit fließt das überlaufende Wasser direkt in den Kanal. Es gibt keine Sammelmöglichkeit, so dass ständig neues Wassser aufbereitet und aufgeheizt werden muss. Das ist nicht nur unwirtschaftlich, sondern hat auch ein Absinken der Wassertemperatur zur Folge.
Neben der Erneuerung sämtlicher Rohrleitungen, dem Austausch von elektrischen Leitungen und Veränderungen an der Umwälztechnik soll die Beckendurchströmung des 1963 gebauten Freibades verändert werden. Derzeit wird das Chlorwasser in den Nichtschwimmerbereich an der Stirnseite des Beckens eingeleitet. »Das entspricht einerseits nicht mehr dem Stand der Technik«, erklärte Bannert. Andererseits seien gerade Kinder und Senioren dem hohen Chlorgehalt ausgeliefert. In Zukunft soll das Chlorwasser ausschließlich über die Längsseiten eingeleitet werden. Das hat laut Bannert nicht nur eine bessere Desinfektionswirkung zur Folge, sondern spare auch Wegstrecke.
Die für viele Badegäste offensichtlichste Veränderung wird wohl die Umsiedlung des Kinderschwimmbeckens sein. Das Planschbecken soll von der Wiese in den Bereich der Terrasse direkt neben das Schwimmerbecken verlegt werden. Das hat nicht nur den Vorteil, dass der Weg zum Filtergebäude deutlich abgekürzt wird. So liegt es vor allem auch zentraler und im Blickfeld der Aufsichtskräfte.
Für Diskussionsstoff sorgten vor allem die Grünen: »Wir sind nach wie vor von einem Naturfreibad überzeugt«, betonte Christopher Gess. Seine Fraktion wolle darüber hinaus nicht das falsche Signal geben, denn hier werde Geld für »Flickschusterei« ausgegeben.
»Den Begriff der Flickschusterei weise ich mit aller Entschiedenheit zurück«, ärgerte sich Marion Weike. Ein Naturbad sei für hohe Besucherzahlen nicht geeignet, erklärte sie. Schützenhilfe gab's von Bodo Brinkmann: »Wenn wir die Sanierung noch länger verschieben, ist das Freibad dem Verfall ausgeliefert.«
370 000 Euro will die Stadt Werther in die Sanierung des Freibades investieren. Das Geld soll durch die Sportpauschale, Energieeinsparmittel und Spenden refinanziert werden. Der Freibad-Förderverein hat bereits angekündigt, das Kinderbecken finanziell zu unterstützen.

Artikel vom 03.03.2005