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Anwohner gegen
Marktkauf-Anbau

Unterschriftenliste vorgelegt

Halle (kg). Von der geplanten Erweiterung des Marktkaufs und einer südlichen Umfahrung sind Anwohner von Garten- und Graebestraße wenig begeistert. Sie haben im Rathaus eine Unterschriftenliste gegen die Pläne vorgelegt.

»Wir sind nicht generell gegen den Marktkauf. Aber es gibt einige Punkte, die gegen diese Pläne sprechen«, sagt Marktkauf-Nachbar Dietmar Berendes. Der Sprecher der Anwohnerschaft ärgert sich vor allem darüber, dass der Planungsausschuss kürzlich schon »grünes Licht« für eine Erweiterung des Warenhauses gab, ohne die Anlieger überhaupt in dieser Sache anzuhören.
Konkret fordern die Unterzeichner, dass die Verkehrsberuhigung in dem Gartenstraßen-Teilstück zwischen Bismarck- und Graebestraße eingehalten wird. Schon jetzt werde das gepflasterte Straßenstück in zunehmendem Maße von Anliegerfahrzeugen, »auch von Schwerlastern« in Richtung Marktkauf benutzt. Berendes: »Der Lkw-Verkehr muss raus aus der Spielstraße«.
Die Anwohner weisen ferner darauf hin, dass eine Markterweiterung ein erhöhtes Verkehrsaufkommen mit sich bringe - zum einen durch die Zusammenlegung von Supermarkt und Getränkemarkt, aber auch durch eine Vergrößerung. Letztere führe auch zu einer vermehrten Anlieferung von Waren und damit zu einer höheren Lärmbelästigung. »Bereits jetzt fühlen sich Anwohner in ihrer Ruhe aufs empfindlicheste gestört bei dem allmorgendlichen Anlieferungsverkehr, teilweise sogar vor 6 Uhr früh«, heißt es in dem Schreiben der Anwohner an die Bürgermeisterin.
Diese Erweiterung »auf Kosten der Lebensqualität der Anlieger« gehe einher mit einem noch höheren Konkurrenzdruck des Marktkaufs auf den Haller Einzelhandel. Nicht nachzuvollziehen sei auch, warum der im Zentrum liegende Markt (einer von acht Super- und Drogeriemärkten in Halle) durch eine bauliche Erweiterung »bevorzugt werden soll, zumal dadurch die ohnehin schwierigen Verkehrsprobleme im Stadtkern noch erhöht werden«, ärgern sich die anwohner über eine Wertminderung ihrer Wohn- und Miethäuser. Auch die Marktvergrößerung auf Kosten des Spielplatzes stört sie. Hier werde eindeutig bewiesen, wie »sehr kinderfreundlich« sich Halle zeige, heißt es ironisch.

Artikel vom 03.03.2005