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Auto im Winter lieber dreckig lassen

Kfz-Meister Alfredo Kriegel gibt Tipps für die richtige Ausstattung bei Schnee und Eis

Von Laura-Lena Förster
(Text und Fotos)
Steinhagen-Brockhagen (WB). Wenn sich das Auto in eine Dreckskarre verwandelt, lockt ein Raum mit vielen Bürsten und noch mehr Schaum. Der Versuchung »Waschstraße« sollten die Autofahrer dieser Tage aber widerstehen, rät Alfredo Kriegel vom gleichnamigen Autocenter in Brockhagen. Nicht selten frieren dabei nämlich die Türschlösser der Fahrzeuge ein.

Was nützt ein geschniegelter Wagen, wenn er nicht mehr geöffnet werden kann. Kunden mit derartigen Problemen hat der Firmenchef momentan täglich. Gerade Montag waren es wieder zwei, die ihr Fahrzeug nur noch von außen betrachten konnten. Da hilft nur der Föhn. Oder Geduld. »Solange die Temperaturen die Frostgrenze nicht überschritten haben, sollte man das Auto ungeputzt lassen«, rät Alfredo Kriegel.
Ausnahmen sind dreckige Scheiben, Spiegel und Scheinwerfer, die gegebenenfalls die Sicherheit beinträchtigen. Hier genügt aber ein Lappen und etwas Wasser, um wieder Klarheit zu schaffen.
Und wer sich schon der Lampen annimmt, kann gleich kontrollieren, ob sie überhaupt noch funktionieren. »Das Problem an defekten Lichtern ist, dass man sie selbst kaum bemerkt, obwohl sie ein hohes Risiko für alle Verkehrsteilnehmer darstellen«, weiß der 40-Jährige. »Deshalb lieber einmal mehr anhalten und nachschauen.«
Bei Schnee und Eis rächen sich seiner Ansicht gerade Sparbemühungen am falschen Ende. »Wer eine Billig-Zubehör-Batterie verwendet, muss sich nicht wundern, wenn das Auto nicht anspringt.«
Eine notwenige Investition ist zudem der Frostschutz. Sei es bei der Scheibenwaschanlage, sei es beim Kühler. Und wer sich wundert, warum der Matsch selbst nach heftigen Wischbewegungen nicht von der Scheibe verschwindet, dessen Wischerblätter sind vermutlich nicht mehr auf dem neuesten Stand.
Einige Hersteller wie beispielsweise Audi haben auf ihren Wischern Punkte angebracht, die sich verfärben, wenn die Gummis verschlissen sind. »Sobald es von Schwarz auf Gelb wechselt, weiß ich, dass Ersatz her muss«, sagt der Kfz-Meister, der sich erst vor wenigen Montaen selbstständig gemacht hat. Einen Tipp gibt er den Autofahrern noch: »Damit die Türen nicht am Rahmen festkleben, genügt eine kleine Schicht Vaseline.«

Artikel vom 03.03.2005