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»Personalrechtlicher Mangel«

Lindemann will »unwürdiges Schauspiel« um Stadtmarketing beenden

Lübbecke (ee). Bürgermeisterin Susanne Lindemann gerät in der Stadtmarketing-Personaldiskussion zunehmend ins Kreuzfeuer der Opposition. Ihr wird - wie am 26. Februar berichtet - die Umwandlung des Vertrages für Amtsinhaber Peter Schmüser in einen zeitlich befristeten Anstellungsvertrag zur Last gelegt.

Die Bürgermeisterin sah sich gestern aufgrund scharfer Kritik aus Oppositionsreihen veranlasst, mit einer Stellungnahme zu reagieren. Susanne Lindemann erklärt: »In Absprache mit dem Personalrat der Stadt und dem Vorstand des Stadtmarketing-Vereins habe ich entschieden, Peter Schmüser einen zunächst auf ein Jahr befristeten Anstellungsvertrag anzubieten. Nach sorgfältiger Prüfung erschien es mir unmöglich, eine gewissenhafte Beurteilung der Probezeit vorzunehmen, die sowohl der Fürsorgepflicht gegenüber dem Angestellten als auch der Verantwortung gegenüber dem Steuerzahler gerecht würde.« Die Zeit nach der Kommunalwahl sei dafür schlicht und ergreifend zu kurz gewesen.
Der Stadtmarketing-Verein war frühzeitig über diese Lageeinschätzung unterrichtet und sein Vorsitzender Christian Wenzel war bei der vertraglichen Umsetzung personaljuristisch behilflich.
Um die Arbeit der Stadtmarketing-Stelle sinnvoll zu kanalisieren, werde die Aufgabenbeschreibung im Zuge der vertraglichen Neuregelung konkretisiert. Lindemann: »Damit wird ein personalrechtlicher Mangel geheilt, der bei Abschluss des ursprünglichen Vertrages offenbar übersehen worden ist und der den Steuerzahler im Zweifel viel Geld hätte kosten können - ein Umstand, den ich als Bürgermeisterin nicht hinnehmen durfte.«
Mit ihrer Zustimmung werde Peter Schmüser, Beauftragter für Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, zukünftig stärker als bisher für die Belange des Stadtmarketings zur Verfügung stehen. Die Bürgermeisterin: »Diese Neuregelung ist Ausdruck meines Bemühens, das Stadtmarketing in Lübbecke zu stärken. Ich werde mich jetzt und in Zukunft politisch dafür einsetzen, dass der Stadtmarketing-Verein dauerhaft personell von der Stadt Lübbecke unterstützt wird. Unausgesprochene Verschwörungstheorien und künstliche Aufregung sowie eine »halbgare Berichterstattung über diesen völlig unspektakulären Vorgang« schadeten dem Ansehen der Person Peter Schmüsers, seiner Position und der Stadt Lübbecke. Deshalb forderte die Bürgermeisterin gestern alle Beteiligten »dieses unwürdigen Schauspiels auf, zur sachlichen Arbeit zurückzukehren.«

Artikel vom 02.03.2005