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Am Knotenpunkt wird jetzt geblitzt

Bundesstraße 476: Kleine Maßnahmen sollen Unfallzahlen reduzieren

Versmold (OH). Mit zusätzlichen Verkehrsschildern und Fahrbahnmarkierungen im Kreuzungsbereich Borgholzhauser Straße/Stockheimer Straße/Im Leimweg sowie mit weiteren Geschwindigkeitsüberwachungen wollen die zuständigen Behörden die Unfallhäufigkeit auf der Bundesstraße 476 reduzieren. Zudem wird bis zu einer Überprüfung der Fahrbahngriffigkeit die Höchstgeschwindigkeit bei Nässe auf Tempo 70 herabgesetzt.

»Überhöhte Geschwindigkeit«, sagt Detlef Stieg, Leiter der Abteilung Straßenverkehr beim Kreis Gütersloh, »war nach genauer Betrachtung der einzelnen Unfälle auf dieser Strecke im vergangenen Jahr nicht die Hauptursache.« Menschliches Versagen oder auch persönliche Ausfallerscheinungen hätten die schwereren Unfälle im wesentlichen ausgelöst. Dass sich die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten, habe sich bei der Anfang Februar durchgeführten Verkehrsmessung in Höhe von Türns Damm gezeigt. »In beiden Fahrtrichtungen haben wir eine aussagekräftige Durchschnittsgeschwindigkeit von 85 Stundenkilometern bei Tempo 100 gemessen«, sagte Kreis-Mitarbeiter Ulrich Elfers dem VERSMOLDER ANZEIGER. Schneller als mit Tempo 110 sei hier keiner der täglich fast 8000 Fahrer unterwegs gewesen. 16 Prozent der gemessenen Fahrzeuge waren Lastwagen und Lastzüge.
Eine parallel durchgeführte Verkehrsmessung an der unfallträchtigen Kreuzung mit der Stockheimer Straße, für die nach einem Ortstermin am Montag Maßnahmen beschlossen wurden, lieferte wegen eines Defekts keine Zahlen. »Wir werden diese Messung wiederholen«, kündigt Detlef Stieg an. Auch soll dieser Knotenpunkt künftig mit in die mobile Geschwindigkeitsüberwachung des Kreises einbezogen werden.
»Alle Unfallbeteiligten an diesem Knotenpunkt, die aus einer der beiden Nebenstraßen gekommen sind, haben an der Stoppstraße angehalten«, berichtet Ulrich Elfers von der Auswertung der Unfallberichte. Weil aber die Geschwindigkeit des vorfahrtberechtigten Verkehrs falsch eingeschätzt wurde oder dieser übersehen wurde, sei es zu den Unfällen gekommen. Die Verdeutlichung der Gefahrensituation soll durch eine bessere Markierung und Beschilderung der beiden Stopp-Straßen erfolgen. Auf der Stockheimer Straße wird eine zweite Haltelinie hinter dem Fahrradweg gezogen. Im Leimweg wird das vorhandene Stoppschild näher an die Kreuzung gerückt und noch ein zweites aufgestellt.
An den anderen Unfallschwerpunkten -Êin Höhe von Türns Damm, wo Anwohner Unterschriften für eine Verbesserung der Situation gesammelt hatten, und der Straße »Brink« - werden vorerst keine Maßnahmen ergriffen. Das sei auch das Ergebnis einer »Testfahrt« gewesen, sagt Ulrich Elfers. »Die Strecke lässt Tempo 100 zu.« Handlungsbedarf könnte aber noch das Ergebnis der Griffigkeitsmessung aufzeigen. »Gerade bei Nässe haben sich auch viele Bagatellunfälle ereignet. Wir lassen prüfen, ob die Fahrbahnbeschaffenheit mitverantwortlich ist.« Diese Untersuchungen könnten aber genauso wie die Markierungsarbeiten und die erneute Verkehrsmessung erst bei besseren Witterungsbedingungen durchgeführt werden. Bei Nässe werde deshalb vorübergehend das Tempo auf 70 Stundenkilometer begrenzt.

Artikel vom 02.03.2005