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Eine lange Hörster Mängelliste

Ex-Versmolder Lissel hört auf - Dähne und Rüter sorgen für Schlagzeilen

Von Sören Voss und Gunnar Feicht
Altkreis (WB). »Von jetzt an können wir optimistisch nach vorne schauen.« Spätestens nach dem eindrucksvollen Derbysieg gegen TG Hörste ist Spvg. Versmolds Trainer Bernhard Kempa zuversichtlich, dass er sich zum Saisonende mit einem sicheren Landesliga-Platz verabschiedet.

Fünf Punkte Vorsprung auf den höchstwahrscheinlich noch gefährlichen drittletzten Rang - das ist ein ordentliches Polster für die letzten acht Spiele. Zumal die Versmolder mit dem Kraftakt vom Samstag auch das Steinhagener Schockerlebnis der Vorwoche aus ihren Köpfen getilgt haben. Nach dem schweren Gang zum Tabellenzweiten Ibbenbüren können Uthmann & Co. in zwei Wochen beim nächsten Heimspiel gegen den gefährdeten Tabellenelften TV Vreden aus eigener Kraft frühzeitig den Sack zumachen.
TG Hörste ist in Versmold aus der Reihe der Aufstiegsanwärter ausgeschieden. Dass das TG-Trainergespann fair zu einem verdienten Sieg gratulierte, freute Sieger »Berni« Kempa ganz besonders. Es blieb das einzige Lob für die Hörster Vorstellung an diesem Abend. Kölkebeck und Schäper haben vor dem nächsten Derby gegen Steinhagen eine lange Mängelliste abzuarbeiten: »Wenn wir uns auf spielerische Elemente besonnen haben, sind auch Tore gefallen. Aber wir haben oft zu eigensinnig und egoistisch gespielt.« Das ist der eine Schwerpunkt, der andere liegt in der kämpferischen Einstellung: Im Unterbewusstsein hatte mancher der vermeintlichen »Favoriten« die Partie schon zu früh »gewonnen«.
Ähnlich überzeugend wie der Versmolder Derbysieg war am vergangenen Wochenende das 37:30 gegen TSV Ladbergen, mit dem sich die Spvg. Steinhagen in der Landesliga auf den vierten Tabellenrang vorgepirscht hat. »Man hat gesehen, dass die Mannschaft dazugelernt hat«, lobte Trainer Matthias Wieling seine Schützlinge, die gerade in kritischen Situationen kühlen Kopf behielten. »Vor einiger Zeit hätten wir uns noch in Einzelsituationen verrannt und mit dem Kopf durch die Wand gewollt - heute haben wir unsere Linie durchgezogen.« Wieling hatte nur eine Kleinigkeit auszusetzen: »Um sagen zu können, es war das beste Heimspiel, haben wir in der ersten Halbzeit zu viele Chancen vergeben.«
Überhaupt nicht zufrieden mit ihrem Spiel waren die Verlierer aus Ladbergen, bei denen der Brockhagener Marc Brüggemann (grippegeschwächt, nur ein Treffer) nicht für Glanzmomente sorgte. Anstatt sich auf ihr eigenes Spiel zu besinnen, haderten die Gäste immer wieder mit dem Spenger Schiedsrichtergespann. »Bei euch passen die Verhältnismäßigkeiten nicht«, lautete der Vorwurf von der TSV-Bank, obwohl die beiden Unparteiischen im intensiven Spiel stets den Überblick behielten. Ladbergen fühlte sich beim Verhältnis der Zeitstrafen (11:8) stark benachteiligt.
Der Steinhagener Angriff auf die Spitzenplätze soll hingegen in den nächsten Wochen intensiviert werden. »Gegen Hörste und Ibbenbüren müssen wir mit derselben Einstellung und demselben Tempo ins Spiel gehen«, weiß Spvg.-Coach Wieling, dass der überzeugende Ladbergen-Sieg sonst schnell für die Katz' sein kann.
Zwei Handballer aus dem Altkreis jubelten am Wochenende in der zweiten Liga: Johnny Dähne als überragender Rückhalt im Kasten und Jan Rüter als dreifacher Torschütze trugen gegen Usedom dazu bei, dass TuS Spenge nach 1:7 Punkte endlich wieder gewann. Ein anderer hingegen will die Schuhe an den Nagel hängen. Maik Lissel (31), bei HSG Halle und Spvg. Versmold groß geworden, hört zum Saisonende bei HSG Augustdorf/Hövelhof auf: Nach Blinddarm-Operation und Achillessehnenproblemen fällt er jetzt wegen einer Knieverletzung zum dritten Mal in dieser Serie aus.

Artikel vom 01.03.2005