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Suhr: »Eine Schließung
kostet 4,3 Millionen«

Rote Zahlen der »Driburg Therme« sorgen für Ärger

Von Jürgen Köster
Bad Driburg (WB). Die »Driburg Therme« bleibt Zankapfel im Rat der Badestadt. Die Rufe nach Konsequenzen wegen der immensen jährlichen Verlustabdeckung werden allerdings immer lauter. Bei einer Schließung müsste die Stadt 4,3 Millionen Euro aufbringen. 24 Arbeitsplätze wären verloren.

5,5 Millionen Euro hat die Stadt an Zuschüssen für den Bau des Thermalbades erhalten. »Ein Drittel ist zurückgezahlt, zwei Drittel sind noch offen«, erklärt Rainer Suhr, Geschäftsführer der Driburg Therme. Und: der Erbbaupachtvertrag sieht vor, dass das Gelände wieder in seinen Ursprungszustand zurückversetzt werden müsste, sollte das Bad aufgegeben werden. »Nach vorsichtigen Schätzungen wären für einen Abriss und die Entsorgung 500 000 bis 600 000 Euro zu zahlen«, rechnet Suhr.
Er wehrt sich auch gegen Vorwürfe, es gebe einen Instandhaltungsstau. »Viele Arbeiten sind von heimischen Firmen übernommen worden, manches haben wir sogar in Eigenleistung erledigt«, stellt Suhr fest. Fachleute aus dem Bäderbereich hätten bestätigt, dass die »Driburg Therme« für ihr Alter von zehn Jahren in gutem Zustand sei.
Ein »dicker Brocken« ist jedoch im kommenden Jahr zu verkraften, wenn die Sanierung der Filteranlage fällig wird. Kostenpunkt: 200 000 Euro. Und eins ist für den Geschäftsführer auch klar: »Wenn wir konkurrenzfähig bleiben wollen, müssen wir investieren.« Vor allem im Saunabereich würden von den Badegästen stets Neuerungen erwartet. Aber auch das Angebot an Massagen will er ausweiten und den Bereich Kosmetik ins Bad holen.
Suhr betont auch, dass der Zuschussbedarf in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken ist -Êmit Ausnahme von 2002, als die Gesellschaft für das Management von Freizeitanlagen (GMF) »mit im Boot« war. Der Zuschussbedarf habe da bei 1,42 Millionen Euro gelegen. Im Jahr 2003 seien es noch 1,18 Millionen Euro gewesen, für 2004 zeichne sich ein Betrag von 865 000 Euro ab -Êvor der Wirtschaftsprüfung. »Mehr geht aber nicht«, ist sich Suhr sicher. Die Kosten für Energie und Personal seien auf ein Minimum gesenkt worden. Von den 24 Beschäftigten hätten zehn Mitarbeiter eine volle Stelle, drei Arbeiten als Teilzeitkräfte, elf als Aushilfen.
Reduziere man den jährlichen Zuschussbedarf der Therme auf die reinen Betriebskosten, seien dies 450 000 Euro. »Damit liegen wir deutschlandweit etwa im Mitelfeld vergleichbarer Bäder«, relativiert Suhr. Eine Verbesserung der finanziellen Situation sieht er ausschließlich in der Steigerung der Umsatzerlöse. Im Durchschnitt besuchen pro Jahr 110 000 Gäste die »Driburg Therme«. 48 Prozent davon sind laut Suhr Bad Driburger, acht Prozent kommen aus Paderborn. Hier sieht er noch mögliche Thermengäste, die durch gezielte Werbung auf das Wellnessangebot jenseits der Egge aufmerksam gemacht werden sollen.

Artikel vom 02.03.2005