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Mechanisch-Biologische Anlage
läuft bereits im Probebetrieb

Junge Union Stemwede informiert sich auf der Pohlschen Heide

Stemwede/Hille (WB). Sehr beeindruckt von der Größe des Deponiegeländes und den dortigen Anlagen mit der hochtechnisierten Umwelttechnik waren die Mitglieder der Jungen Union Stemwede, die bei ihrem Informationsbesuch auch die neue Mechanisch-Biologische-Anlage (MBA) besichtigten. Sie wird zurzeit im Probebetrieb gefahren und für den vollen Betrieb - ab Mitte des Jahres -ĂŠoptimiert.

Als Gast mit dabei war auch der Stemweder CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Friedrich-Wilhelm Niermann. Bei der Betriebsbesichtigung erläuterte Geschäftsführer Burkhart Schulte von der Gesellschaft zur Verwertung organischer Abfälle (GVoA) den Jugendlichen die einzelnen Verfahrensstufen mit den Zerkleinerungs- und Siebanlagen (mechanische Trennung), der Rotte und der in der dritten Stufe nachgeschalteten Vergärung. Zudem erläuterte er die umfangreichen Arbeits- und Umweltschutzmaßnahmen mit der Abluftreinigung einschließlich Biofilter und Rottetunnel.
Zu Beginn der Führung hatte Friedrich Klanke als Vorsitzender des GVoA-Aufsichtsrates den Aufbau und die Sicherheitsstandards der Deponie vorgestellt. Das Gelände hat einschließlich eines Waldschutzstreifens eine Größe von 135 Hektar. Das Kompostwerk mit seinen 130 Meter langen und mehr als 30 Meter breiten Rottehallen werde in wenigen Wochen zehn Jahre alt und sei von Beginn an voll ausgelastet gewesen, sagte Klanke. Die neue Müllbeseitigungsanlage sei mit einem Investitionsvolumen von 26,4 Millionen Euro die teuerste Einzelinvestitionsmaßnahme des Entsorgungszentrums Pohlsche Heide, so Klanke.
Da nach der Technischen Anleitung für Siedlungsabfall (TASI) ab dem 1. Juli dieses Jahres kein Abfall ohne Vorbehandlung mehr deponiert werden dürfe, sei diese Investition erforderlich geworden. Sie habe sich gegenüber der Müllverbrennung auch als kostengünstigere Lösung dargestellt. Der Vorsitzende wies darauf hin, dass die Anlage im Ein-Schicht-Betrieb mehr als 60 000 Gewichtstonnen Abfall bewältigen könne und für eine Inputmenge von 100 000 Tonnen genehmigt wurde.
Trotz hochwertiger Technik und teilautomatisierter Verfahrensabläufe werden zunächst 16 neue Arbeitsplätze benötigt, von denen einige schon besetzt wurden. Geschäftsführer Burkart Schulte wies auf die extrem hohe Anzahl von eingegangenen Bewerbungen für diese Arbeitsplätze hin, was auch ein Indiz für die äußerst angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt sei.
Der JU-Gemeindeverbandsvorsitzende Frank Rabe bedankte sich abschließend für die sehr informative Deponieführung. »Wer auf der L 770 am Deponiegelände vorbeifährt, der kann kaum erahnen, welche modernen Anlagen sich in beeindruckenden Dimensionen hinter den Sichtschutzwällen und begrünten Erdwällen befinden«, stellte der JU-Vorsitzende heraus.

Artikel vom 02.03.2005