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GABI will ein Stück »Alt-Delbrück« erhalten

Vorschläge für ein Delbrücker Gesamtverkehrskonzept - Beratung in der Bauausschusssitzung

Delbrück (WV). Die GABI-Ratsfraktion im Delbrücker Rat wird in der Sitzung des Umwelt-, Bau- und Planungsausschuss am Donnerstag, 3. März, den Antrag stellen, die Verwaltung zu beauftragen, ein Gesamtverkehrskonzept für die Stadt Delbrück ohne eine Durchgangsstraße durch das Himmelreich zu entwickeln. GABI möchte ein »Stück Alt-Delbrück bewahren«.

In ihrem Antrag stellt die GABI-Fraktion dar, dass die Verkehrsbelastung der Delbrücker Innenstadt nur durch umfassendere Maßnahmen zu verringern sei und macht Vorschläge für ein Verkehrskonzept, das Alternativen zu der geplanten Durchgangsstraße durch das Himmelreich bietet und die Gesamtverkehrssituation in der Delbrücker Innenstadt berücksichtigt.
Bekanntlich soll eine insgesamt 16 Meter breite Durchgangsstraße von der Lange Straße aus durch das »Himmelreich« zur Boker Straße führen. »Die neue Straße soll die Adolph-Kolping-Straße unmittelbar neben einem denkmalgeschützten Haus überqueren, welches dadurch in Zukunft unbewohnbar wird. Der weitere Straßenverlauf ist in direkter Nähe zu der Vikarie geplant und führt von dort über einen Teil des Kindergartengeländes zum Wiemenkamp«, erläutert Rita Witte (GABI). Neben der - so wörtlich - »Zerstörung des noch erhaltenen Teils von Alt-Delbrück« in der Adolph-Kolping-Straße und der Tatsache, dass mehrere Anwohner »gegen die zu erwartende Lärmbelästigung durch hohe Schallschutzmauern geschützt werden müssen«, stelle aber auch die starke Verkleinerung des Kindergartengeländes eine erhebliche Einschränkung von Lebensqualität dar. Nachdem der Kindergarten erst kürzlich für rund 600 000 Euro erweitert und modernisiert wurde, solle nun die Grünfläche des Kindergartens zu einem großen Teil der künftigen Straße weichen »und die Kinder werden hinter einer Lärmschutzwand spielen müssen«, ergänzte Rita Witte in einer Presseerklärung. Die geplante Durchgangsstraße werde jedoch kaum die Probleme der hohen Verkehrsbelastung der Delbrücker Innenstadt lösen, zumal durch einen großflächigen Verbrauchermarkt im Himmelreich die Verkehrsbelastung, auch an Schadstoffen und Lärm, möglicherweise noch zunehme. Da weitere Verbrauchermärkte an der Ladestraße angesiedelt sind, würden das Ortszentrum sowie die Ost- und Lange Straße nicht entlastet, indem eine Straße durch das Himmelreich gebaut werde.
Als Alternativen zu der geplanten Durchgangsstraße sieht die GABI-Fraktion eine Reihe von Maßnamen, die zum Beispiel den reinen Durchgangsverkehr stärker auf die B64 lenken sollen. Ferner macht GABI weitere Vorschläge zur Verkehrssituation in der Innenstadt. Die Sitzung des Ausschusses beginnt um 18 Uhr im Hagedornforum.

Artikel vom 02.03.2005