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Großeinsatz
der Polizei

50-Jähriger droht mit Selbstmord

Rahden (WB/bös). Großeinsatz in Wehe: Ein 50-jähriger Mann hielt die Polizei am Sonntagabend in Atem. »Der psychisch kranke Mann drohte, sich mit einer Handgranate zu töten«, teilte die Pressestelle der Polizei mit.

Vor dieser dramatischen Zuspitzung sei der Weher am Samstag in mehrere Verkehrsunfälle im Großraum Hannover verwickelt gewesen. Er war jeweils vom Unfallort geflüchtet. Das zuständige Polizeikommisariat in Mellendorf ermittelt in vier Fällen: »Bereits am Vormittag zeigte ein Mann aus Schwanstedt eine Verkehrsgefährdung an. Im Anschluss war der Weher nach Polizeiangaben an einem Unfall in Neustadt am Rübenberge beteiligt. Und gegen 12.05 Uhr überholte der 50-Jährige trotz Gegenverkehrs Autos in Mellendorf. Nur durch eine Vollbremsung konnte ein entgegenkommender Fahrer einen Zusammenstoß verhindern. Nur 15 Minuten später wiederholte sich der Vorgang. Der Weher überholte eine Autokolonne trotz Gegenverkehrs und rammte beim Einscheren einen Toyota. Nach dieser Karambolage, der Schaden beträgt etwa 4 000 Euro, ließ der Weher seinen Opel Omega stehen und flüchtete zu Fuß«, soweit die Angaben der Polizei Mellendorf. Wie der psychisch Kranke nach Wehe zurückkehrte, ist unbekannt.
Besorgte Angehörige verständigten aufgrund seines verstörten Verhaltens am Sonntagnachmittag einen Arzt. »Als dieser in dem ländlichen Gehöft in Wehe eintraf, bedrohte ihn der 50-Jährige mit einem Ýspitzen GegenstandÜ. Der Arzt entschloss sich zu einer Einweisung in eine psychiatrische Klinik und holte einen Mitarbeiter des örtlichen Ordnungsamtes hinzu. Ihm drohte der Mann, der sich inzwischen in einem Büroraum in seiner Wohnung verbarrikadierte, sich mit einer Handgranate zu töten. Um 17.25 Uhr wurde die Polizei alarmiert. Diese entschloss sich, die Drohung ernst zu nehmen. Nach langwierigen Gesprächen durch die verschlossene Tür forderten die Beamten das Spezialeinsatzkommando zur Öffnung der Tür und Festnahme des Mannes an. Gegen 20.15 Uhr trafen die Verstärkungskräfte, die aus Münster angereist waren, ein. Als auch weitere Kontaktaufnahmen mit dem Erkrankten nicht zum Ziel führten, wurde um 22.44 Uhr die Jalousie des Bürofensters gewaltsam geöffnet und die Fensterscheibe eingeschlagen. Der 50-Jährige konnte im Haus festgenommen werden, eine Handgranate wurde bei ihm nicht gefunden. Ein Rettungswagen brachte den unverletzt gebliebenen verwirrten Mann ins Lübbecker Krankenhaus.« Das teilt die Polizei Minden mit.

Artikel vom 01.03.2005