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Ohne Innovation kein Erfolg

»Four-Tec« hat sich im ehemaligen Windhorst-Center angesiedelt

Von Elke Bösch
Rahden (WB). Wie eine Bombe schlug die Nachricht im September 2004 in Rahden ein. Es gab einen Interessenten für das Windhorst-Center an der Weher Straße. Ein Unternehmen aus Lübbecke signalisierte großes Interesse an dem imposanten Gebäudekomplex. Dann ging alles ganz schnell. Die Verträge kamen unter Dach und Fach, und bereits zwei Monate später zog »Four-Tec« ein.

»ÝFour-TecÜ ist ein Zusammenschluss aus zwei Firmen: der MD-Formtechnik aus Hille und der BG-Formenbau aus Lübbecke. 2003 beschlossen deren Inhaber und Geschäftsführer Ralf Drees und Heinrich Meinert sowie Ralf Gerling und Guido Drees, diese Betriebe zu verschmelzen«, berichtet Gisela Runow, die bei »Four-Tec« die Abteilungen Personalwesen und Öffentlichkeitsarbeit leitet.
40 Mitarbeiter waren in Lübbecke beschäftigt, alle kamen mit nach Rahden. Inzwischen sind dort 100 Mitarbeiter tätig, und es sollen noch mehr werden. »Bis Ende des Jahres soll der Personalstamm auf 200 aufgestockt werden«, bestätigt Norbert Scheid, der zum Management Team gehört. Scheid steht den Geschäftsführern Guido Drees, Ralf Drees, Ralf Gerling und Heinrich Meinert zur Seite. »Die Kunden haben mit Norbert Scheid einen erfahrenen Manager in das Team eingebracht, um das enorme Wachstum der Organisation zu bewältigen. Und besonders, um den vier Geschäftsführern freien Rücken zu schaffen im Tagesgeschäft«, berichtet Gisela Runow. »Alle vier sind erfahrene Experten in der Branche und sie sind voll eingebunden in den Produktionsaufbau. Sie kümmern sich um Technologie, Infrastruktur und Maschinen Equipment«, fügt Scheid hinzu.
Komplettiert wird das Management-Team von Ralf Tepe im Bereich Controlling und Gisela Runow. Runow ist zurzeit intensiv damit beschäftigt, Bewerbungen zu sichten. »Das Unternehmen sucht weiter Fachkräfte«, kündigt sie an. Allerdings, so Scheid, solle bei 200 Mitarbeitern erst einmal Luft geholt werden. »Wir befinden uns jetzt in einer rapiden Aufbauphase.« 2006 sei als ein Jahr der Konsolidierung geplant, Zeit, über weitere Entwicklungen und Erweiterungen nachzudenken.
2006 plant »Four-Tec« auch in die Ausbildung einzusteigen. Das gilt für alle Bereiche von Produktion bis Verwaltung. »Diesen Zeitraum benötigen wir, um eine Basis zu schaffen, mit deren Hilfe das Unternehmen seine Möglichkeiten und den Bedarf im Ausbildungsbereich ermittelt«, so Runow. »ÝFour-TecÜ will ausbilden und junge Menschen danach nicht in die Arbeitslosigkeit entlassen, sondern ihnen einen sicheren Arbeitsplatz bieten«, betonen Scheid und Runow.
»Personal hat für uns einen sehr hohen Stellenwert. Wir benötigen motivierte, fachlich qualifizierte Mitarbeiter, die sich dem Team und der Firma verbunden fühlen.« Darin sehe das Management Team ein Standbein für Erfolg und Expansion. Geplant sei es, die Umsätze in den folgenden drei Jahren mindestens zu verdoppeln. »Langfristige Partnerschaften sichern eine sehr gute Auftragslage. Das Investitionsvolumen von November 2004 bis Ende diesen Jahres beträgt 20 Millionen Euro. Mit und für unsere Kunden wollen wir die modernste Werkzeugproduktion in Europa aufbauen. Die Branchen erstrecken sich über Telekommunikation bis zu Verbrauchsgütern (wie Körperpflege, Verschlüsse, Container), die in hohen Stückzahlen benötigt werden«, erklärt Scheid. »Unsere Stärke liegt darin, dass wir sehr schnell reagieren. Bei Produkten, die einem rapiden Wandel in Form oder Farbe unterworfen sind, handeln wir sofort und können in kürzester Zeit hohe Stückzahlen garantieren. Somit ist unseren Kunden in dem schnelllebigen Markt ein Vorsprung vor der Konkurrenz gewährleistet«, so Scheid.
Den Kunden werden die Werkzeuge an die Hand gegeben, um am Markt zu bestehen und den Herausforderungen der globalen Konkurrenz gewachsen zu sein. Spritzgussgeräte und Systemlösungen, zudem langjährige Erfahrung in der Entwicklung der Werkzeugproduktion bis zur Qualifizierung und Wartung der Applikationen, konsequente Weiterentwicklung und dauernde Innovationen, nennt Scheid als Beispiele für die Zielrichtung von »Four-Tec«.
»Dass das Unternehmen und seine Partner den Standort Deutschland favorisieren, liegt an der Kompetenz und Erfahrung unseres Management-Teams und der Qualifikation der Mitarbeiter, die ständig geschult werden«, nennen Scheid und Runow Gründe für die Ansiedlung in Rahden. Ohne Innovation bleibt der Erfolg aus, Stillstand bedeutet das Ende. Deshalb geht alles rasend schnell, Flexibilität und Leistungsbereitschaft, aber auch Freude an der Arbeit gehören zur Unternehmensphilosophie.
Und dank dieser Einstellung und Motivation ruht vor dem ehemaligen Windhorst-Center nur noch still der See, ansonsten herrscht ein Kommen und Gehen. Auf Parkplätzen reiht sich ein Auto an das nächste. Vor dem Gebäude dokumentieren die Flaggen verschiedenster Länder die weltweite Marktstrategie des jungen Unternehmens.

Artikel vom 05.03.2005