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Bei LST ist höchste Genauigkeit gefragt

Laser-Technologie: Hövelhofer Firma gehört zu den Spitzenunternehmen der Branche

Von Jürgen Spies
Hövelhof (WB). Schneller, genauer, sauberer, kostengünstiger. Die Liste der Vorteile, die die Technologie des Laserns in der Bearbeitung von Werkstoffen bietet, ließe sich fortsetzen. In der Blechbearbeitung etwa hat sich der Laser als ideales Werkzeug erwiesen. Die LST-Laserschneidtechnik GmbH in Hövelhof beschäftigt sich seit 1988 mit der Bearbeitung von Blechen und setzte dabei früh auf den flexiblen Laserschnitt. Heute zählt LST zu den Spitzenunternehmen der Branche in Deutschland.

Das Laserschneiden ist zwar ein Schwerpunkt des LST-Spektrums und bestimmte auch den Firmennamen, doch LST beschäftigt sich mit etlichen weiteren Arbeitsgebieten: Neben dem dreidimensionalen (3D) Lasern zählen auch das 3D-Schweißen, 2D-Lasern, 2D-Stanzen, Wasserstrahlschneiden, CNC-gesteuertes Abkanten, Fügetechnik mittels Industrierobotern sowie komplette Baugruppenfertigung zur Leistungsofferte.
Wo der herkömmliche Werkzeugbau technisch und vom finanziellen Aufwand her an Grenzen stößt, wo es darum geht, im Prototypenbau oder bei kleineren Stückzahlen Kundenwünsche zur Bearbeitung von Werkstoffen schnell erfüllen zu können, ist LST ein kompetenter Ansprechpartner. »Das ist unsere besondere Stärke. Wir fertigen Muster, bauen Prototypen und produzieren auch in gewünschten Stückzahlen«, erläutert Ludger Meier, Geschäftsführender Gesellschafter.
In harter Wettbewerbssituation bezeichnet der 47-Jährige neben dem vorhandenen Knowhow den engen Dialog mit dem Kunden zur Aufgabenlösung als Schlüssel zum Erfolg. »Das geht über die übliche Kunden/Lieferantenbeziehung hinaus und erfordert darüber hinaus eine partnerschaftliche Zusammenarbeit, ein gemeinsames Erarbeiten und Entwickeln machbarer Konzepte«, erklärt Meier. Darin einbezogen werden bei Bedarf auch die Hersteller der Laseranlagen, wobei LST vorwiegend Laser des Weltmarktführers Trumpf (Ditzingen) einsetzt. LST war früher hauptsächlich Lohn- und Auftragsfertiger, hat sich aber dank der großen Bandbreite des Leistungsspektrums zum Systemlieferanten entwickelt.
Jedes Produkt besitzt eine gewisse Individualität. Das setzt in einem Betrieb wie LST eine ständige Investition in Betriebsmittel und viel Flexibilität voraus. Nicht selten wird LST vor die Aufgabe gestellt, in kürzester Zeit Bearbeitungsprogramme zu entwickeln oder ein Produkt, etwa für Prototypen, so zu bearbeiten, dass der Kunde in wenigen Stunden darauf zugreifen kann.
Dabei geht es manchmal im wahrsten Sinne des Wortes um Minuten. »Es ist auch schon einmal vorgekommen, dass ein bei uns bearbeitetes Teil mit dem Hubschrauber abgeholt und zum Kunden geflogen wurde, weil man es dort so dringend benötigte«, erinnert sich Meier.
Kleine Stückzahlen oder Prototypen nimmt man bei LST genauso ernst wie Serienfertigungen in nennenswerten Stückzahlen. Die Möglichkeiten, die LST offeriert, nutzen Firmen der verschiedensten Branchen. Unterschiedliche Werk-stoffe, Formen, Dicken und Materialien spielen dabei keine Rolle. Da der Laser im Gegensatz zum Stanzen praktisch keine Kraft auf das Werkstück ausübt, ist auch das Schneiden filigraner Konturen kein Problem.
Zwar hat das Stanzen gegenüber dem Laserschneiden weiter an Bedeutung verloren, doch in der Blechbearbeitung gibt es nach wie vor Fertigungsschritte, die sich nicht mit dem Laser erledigen lassen. Dafür stehen dann Kombinationsmaschinen zur Verfügung. Die Qualität der so entstandenen Werkstücke bestätigt sich bei der Montage mit anderen Komponenten, etwa bei Karosserieteilen für Pkw, bei Rechnergehäusen oder Kupplungselementen, Sitzbaugruppen oder Applikationen für technische Geräte. Aktuelle Beispiele sind Auto-Dachrelings, Außenhautteile für Fahrzeug-Prototypen, Achskomponenten-Fertigung für eine deutsche Edelmarke sowie Nadellagerkäfige für Spezialgetriebe in gigantisch großen Baumaschinen und Muldenkippern in Übersee. Da geht's bisweilen um Hundertstel Millimeter.
Beim zukunftsweisenden Laserschweißen geht es nicht minder um Genauigkeit: Der Laser erzeugt ein intensives, gebündeltes Licht, die Laserstrahlung und damit die Energie, die für den Schweißprozess notwendig ist. Diese Energie wird über Spiegel oder Laserlichtkabel zur Fügestelle geführt. Der Schweißkopf bewegt sich entlang der späteren Naht über das Werkstück. Die enorme Energiedichte auf kleinstem Raum bringt den Werkstoff zum Schmelzen oder Verdampfen; die Schmelze erstarrt zu einer schmalen Schweißnaht. Eine zeitintensive Nachbearbeitung entfällt.

Artikel vom 23.04.2005