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2 000 Gäste feiern dritte
Kneipennacht

Musikalische Kontraste geboten

Lübbecke (jug). Frostig draußen - aber drinnen kochte buchstäblich die Luft. Mehr als 2 000 Besucher pendelten (besser: rutschten) bei der dritten Lübbecker Kneipennacht am Samstag durch die Innenstadt, um möglichst viel von den zwölf Bands mitzubekommen. Nicht immer einfach, denn etliche der zwölf Lokale waren wie in den beiden Vorjahren konstant überfüllt. Doch das tat der Stimmung kaum einen Abbruch. Denn: Wer suchte, der fand auch ein Plätzchen und sammelte dabei zum Teil ganz ungewohnte musikalische Eindrücke.
Dicht umlagert waren Mitch'n Phil am »Burgmannshof«. Hier bekam der Besucher kaum ein Bein auf die Erde.
So reagierte das Lübbecker Publikum auf den schweren, hardrockigen Sound der Band »Ratpack« im Alten Amtsgericht zunächst eher verhalten. Doch das änderte sich im Laufe der Nacht. Und wer kurz vor »Feierabend« im Bürgerhaus vorbeischaute, der spürte zu Klassikern von KISS und AC/DC den Parkettfußboden des großen Saals wirklich unter den Füßen wackeln.
Als Geheimtipp erwiesen sich »Hootin' the Blues« in der »Fattoria«. Das Trio bot nicht nur Spitzen-Musik, sondern auch »Entertainment« vom Feinsten. Kein Gast, der vor ihnen »sicher« war. Da wurde zwar nicht »auf den Tischen« getanzt, dafür manchmal aber buchstäblich auf den Stühlen... Wer lieber zu heißen Latino-Rhythmen tanzen wollte, der war dagegen bei »Silvio« und den Musikern des »Habana Café« bestens aufgehoben.
Blues, Reggae, Folk und Salsa: Ganz bewusst hatten die Veranstalter auch bei der dritten Auflage der Veranstaltung neben Rock und Pop auf ein breites und abwechslungsreiches Programm gesetzt, das wirklich für jeden Geschmack etwas bot.
Entsprechend zufrieden zeigte sich Veranstalter Adam Ruta von der »Gastro Event«. Die Besucherdichte in einigen Lokalen hänge auch vom Zeitplan ab. Wo die Musiker schon länger spielten, sei es erfahrungsgemäß auch voller.
Erfreut zeigte sich Ruta über die Resonanz auf den Shuttle-Service, der in zwei kleinen Bussen mit insgesamt rund 15 Plätzen vor allem die Entfernung zu Barre's Brauwelt überbrücken sollte. Gleichwohl hätten viele Besucher trotz der Kälte einen Spaziergang von Lokal zu Lokal vorgezogen. Die schwierigen Straßenverhältnisse hätten teilweise sogar dafür gesorgt, dass einige Musiker erst später als geplant anreisen konnten. Im kommenden Jahr soll es auf jeden Fall eine Neuauflage geben, »der letzte Samstag im Februar hat sich als Termin bewährt«, so Ruta. Wer von der Kneipennacht dennoch nicht genug bekommen konnte, den verweist Adam Ruta auf das Festival »Bünde live«, das in ähnlicher Struktur dort erstmals am 19. März stattfindet.

Artikel vom 28.02.2005