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Lauritzens Einsatz sehr fraglich

Mit Sieg über den Wilhelmshavener HV schon fast auf der sicheren Seite

Lübbecke (Les). Als der TuS N-Lübbecke am 2. Oktober des vergangenen Jahres die Meldung verbreitete, er habe beim etablierten Wilhelmshavener HV mit fünf Toren Unterschied gewonnen, da gab es nicht wenige, die befürchteten, einer Ente aufgesessen zu sein.

Aber es stimmte tatsächlich. An der Nordsee hatten sich Jens Pfänder und seine Eleven mit dem 35:30-Auswärtssieg zwei zwar nicht unbedingt erwartete, gleichwohl aber im Bereich des Möglichen gesehene zwei Punkte geholt.
»Ich hoffe, das gibt meiner Mannschaft für das Rückspiel am Samstagabend in der Kreissporthalle das nötige Selbstvertrauen,« lacht Jens Pfänder, wenn er an das Rückspiel denkt.
Damals unkten schon etliche Liga-Experten, der WHV könne nach solchen Leistungen die Klasse kaum halten. Irrtum. Fehleinschätzung. Inzwischen rangiert der WHV auf Platz elf, hat 17 Zähler auf der Habenseite und ist fast aller Abstiegssorgen ledig.
Ein Ziel, das auch der TuS N-Lübbecke erreichen will und mit einem Sieg über jenen WHV am heutigen Abend auch schon erreichen kann. Wenn da nicht die verflixte Verletzungsmisere wäre. Denn nach dem 27:27-Unentschieden gegen die HSG Wetzlar waren am Donnerstagmorgen längst nicht alle Akteure an Deck. Fabian van Olphen (Fußprobleme), Tobias Schröder (Meniskusproblem) und Jan-Thomas Lauritzen (Adduktoren-Beschwerden) konnten nicht mittrainieren. Das beschäftigte den TuS-Coach so sehr, dass der pflichtbewusste Trainer sogar - weil er unbedingt noch eine ärztliche Auskunft abwarten wollte - zu spät zur Presse-Konferenz erschien. Mit einer gehörigen Portion Zweifel in der Stimme verkündete er aber: »Wir werden versuchen, Lauritzen am Samstag zu bringen.«
Wobei er die beiden Gegner HSG Wetzlar und Wilhelmshavener HV durchaus in die gleiche Kategorie einordnete: »Wilhelmshaven hat das gleiche Kaliber wie Wetzlar und spielt auch von der Anlage her ähnlich. Das wird schwer. Das wird Kampf.« Wobei der Coach darauf hofft, dass seine Mannschaft aus dem Wetzlar-Spiel die Lehren zieht: »Wenn die Achse Tönnesen/Fölser zugemacht wird, die Gruppentaktik nicht aufgeht, müssen wir mehr mannschaftstakisch spielen.«
Wobei ihm in dieser Beziehung natürlich die Aufwärtstendenz von Rechtsaußen Dirk Hartmann (»Die erfreuliche Leitungssteigerung von Dirk Hartmann macht uns unberechenbarer. Das Spiel ist jetzt breiter angelegt!«) durchaus in die Karten spielt. Und über seine linke Seite braucht er eh kaum nachzudenken, die ist mit Goran Sprem gut besetzt. Wobei der Coach gleichzeitig bedauert, den Kroaten nicht schon von Anfang der Serie in seinem Kader gehabt zu haben. »Spieltaktisch ist er in unser System noch nicht so einbezogen. Da muss es genügen, dass er angespielt wird und seine Treffer daraus macht.«
Als bedauerlich empfindet er auch, dass sein Tscheche Daniel Kubes immer noch Rückstände aufweist: »In der reinen Abwehr findet er sich an der Seite von Fabian van Olphen, obwohl auch da noch Verbesserungen möglich sind, schon wieder gut zurecht. Nur in der Vorwärtsbewegung hapert's noch sehr. Bis er wieder auf dem Level von vor seiner Verletzung ist, wird's noch dauern.«
Auf wen es besonders bei den Nordseestädtern zu achten gilt? Da ist einmal Benet Wiegert, der, vom SC Magdeburg kommend, beim WHV als Rückraumlinks (!) hervorragend eingeschlagen hat, mit 110/37 Treffern die hausineterne Torschützenliste anführt. Sein Pendant auf der anderen Rückraumseite ist der griechische Nationalspieler Alex Vasilakis, von dem Pfänder viel Respekt hat: »Stärker als der Wetzlarer Grieche Alexis Alvanos. So ein Rolf-Hermann-Typ - nur wesentlich geschmeidiger.« Und letztlich ist auch der lange verletzte Däne Allan Rasmussen wieder mit von der Partie, der immer wieder am Kreis für Aufregung sorgen kann.

Artikel vom 26.02.2005