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Ein Luxus-Hotel
auf vier Rädern

Versmolder baut »Offroad Homes«

Von Heiko Johanning
Versmold (WB). Es gleicht einem Fünf-Sterne-Hotelzimmer auf vier Rädern: das Expeditions-Mobil der Versmolder Firma »Offroad Homes«. Thomas Freßmann, Bauunternehmer aus dem Stadtteil Peckeloh, baute dieses Fahrzeug mit 15 Mitarbeitern innerhalb von 3500 Arbeitsstunden fix und fertig. Mitte März geht er damit auf eine große Sahara-Tour.

»Wir wollen das, was wird gebaut haben, in extremen Situationen testen«, sagt der 32-Jährige. Als er sein Expeditions-Mobil - 380 PS stark mit kraftvollem Zwölf-Liter-Motor und 625 Liter umfassenden Dieseltank - im August 2004 auf der Caravan-Messe in Düsseldorf vorstellte, war der Andrang groß. »Seitdem haben wir schon Anfragen, machen Angebote und führen Gespräche«, fasst der Bauunternehmer das Interesse am »Offroad«-Geschäft zusammen.
»Offroad« zu reisen bedeutet für Freßmann Geländegängigkeit, weitestgehend autarke Versorgung und insbesondere Sicherheit auf allen Wegen. Das »Home« in seinem Firmennamen steht für den Peckeloher für Komfort und Luxus, die man auch »offroad« nicht missen muss. »So ist die Idee entstanden, für diese Situation ein entsprechendes Auto zu bauen, das man sich jedoch nicht alle Tage kauft«, weist er auf die Käuferschicht von Aussteigern, Selbständigen, Gutverdienenden oder Expeditionsteilnehmern hin, die mit diesem Fahrzeug quer um den Erdball reisen wollen.
Das Grundmodell kommt von Volvo. »Wir garantieren ein halbes Jahr Fertigungszeit nach Gestelllieferung. Dann können wir dem Kunden ein komplettes Offroad-Fahrzeug nach seinen eigenen Vorstellungen ausliefern«, schildert Freßmann.
Dafür hat sich der selbständige Bauunternehmer, der eigentlich schon seit mehr als 20 Jahren schlüsselfertige Eigenheime im Kreis Gütersloh baut, mit Fachleuten aus verschiedenen Branchen zusammengeschlossen. Fahrzeugbauer, Tischler, Elektroniker, Karrosseriebauer - gemeinsam wird das Konzept für ein Expeditions-Mobil erstellt und schließlich umgesetzt. Dafür muss der Kunde mindestens 170 000 Euro auf den Tisch des Hauses blättern. Denn so teuer ist die Mindestausstattung. Nach oben sind da keine Grenzen gesetzt.
Er bekommt dafür jedoch nicht einfach nur ein mobiles Fahrzeug, sondern auch eine exklusive Ausstattung. Sei es ein weltweit einsetzbares Navigationssystem mit aufgeschalteter Rückfahrkamera und integriertem Audiopaket, Rundumbeleuchtung mit Radarsensoren, eine 60 Millimeter starke Wandstärke beim Aufbau mit Hartschaum-Isolierung, wind-, staubdicht und thermisch getrennte Fenster, eine einbruchsichere Eingangstür mit Edelstahleinlage sowie eine große Heckgarage. Da passt sogar, wenn es sein muss, ein Smart-Kleinwagen hinein - für den Ausflug zwischendurch.
In der Sahara werden Thomas Freßmann und sein dreiköpfiges Team den Smart allerdings nicht brauchen. Der »Offroader« wird vollbepackt mit Lebensmitteln und all den Sachen, die man während einer vierwöchigen Wüstentour so braucht. »So kommen wir auf 16 Tonnen Betriebsgewicht, die von den 380 PS allerdings sehr leicht fortbewegt werden«, verkündet der Erbauer stolz.
Freßmann freut sich auf den Wüsten-Trip auf vier Rädern: »Das ist wie Abenteuer-Urlaub. Man weiß nicht, was auf einen zukommt.« Das Fahrzeug wurde vom Erbauer selber auf Tauglichkeit und Zuverlässigkeit bei rauhen Wegeverhältnissen sowie auf Langlebigkeit von Motor, Antrieb und der gesamten Ausstattung hin getestet. »Mit Schwierigkeiten rechnen wir unterwegs nicht. Wir glauben an unser Mobil, das wir gebaut haben.« Thomas Freßmann ist sehr zuversichtlich, pro Jahr drei bis acht solcher Modelle - angeboten werden drei Grundversionen - zu verkaufen.

Artikel vom 05.03.2005