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Da staunen die »Großen«:
Jonas (6) schlägt sie alle

Schach liegt ihm im Blut -ĂŠPokalsieger in Rietberg

Von Manfred Köhler
Verl (WB). Er ist gerade erst sechs Jahre alt, aber die »Großen« haben schon ganz schön Respekt vor Jonas Hoppe. Auf dem Schachbrett hat sich der Knirps beim ersten Turnier in seinem jungen Leben eindrucksvoll gegen 18 Mitstarter in Rietberg durchgesetzt und ist stolz mit einem Pokal und einem CD-Player als Siegprämie nach Hause gefahren.

»Die Gegner waren alle wesentlich älter als er«, staunt der Vorsitzende der Verler Schachfreunde, Jens Hanswillemenke, und lobt den Nachwuchsspieler: »Das ist sensationell gut. Das hat wohl keiner erwartet.«
Er hat das junge Talent entdeckt und zwar bei einem Schnupperkurs im vergangenen Sommer während der Ferienspiele im Droste-Haus. Da war Jonas Hoppe noch fünf Jahre alt und hatte sich zu Hause mit einer Computersoftware für Kinder die Grundlagen des königlichen Spiels selber beigebracht. »Jonas wird bestimmt mal ein guter Spieler«, freut sich Hanswillemenke, der den hoffnungsvollen Nachwuchs im Sommer gleich für den Verein geworben und unter seine Fittiche genommen hat.
Auch Jonas' Mutter Maria ist beeindruckt von dem Senkrechtstart ihres Sohnes und freut sich über die Begeisterung, mit der er an Schach heran geht. »Er hat damals das Spiel einmal gesehen und sofort Feuer gefangen«, erinnert sich Maria Hoppe, »und es dann ganz schnell gelernt«, staunt die Mama. »Kein Wunder«, meint Jens Hanswillemenke, »Jonas kann überdurchschnittlich gut logisch denken.«
Das haben auch die Gegner des jüngsten Teilnehmers in der Sparte »Hobbyspieler« bei der Stadtmeisterschaft im Schnellschach zu spüren bekommen. Und im Verein mischt Jonas auch schon kräftig mit und kann sich bereits gegen die Hälfte der Jugendlichen behaupten, wie der Vorsitzende bekräftigt. Und damit er noch besser wird, trainiert Jonas nicht nur im Verein, sondern auch zu Hause: Zum Geburtstag hat er einen starken Gegner bekommen, einen Schachcomputer.
Jonas ist nach seinem glanzvollen Pokalsieg in Rietberg bei den Verler Schachfreunden natürlich zurzeit der Star in der Runde. Aber auch die anderen können sich mit ihren Leistungen sehen lassen. Jens Hanswillemenke zum Beispiel wäre bei dem Turnier in Rietberg, bei dem insgesamt 38 Spieler angetreten waren, um ein Haar Stadtmeister geworden. Im entscheidenden Spiel musste er sich mit einem Remis begnügen und dem Rietberger Herbert Langhorst den Platz ganz oben auf dem Siegertreppchen überlassen.
Oder der erfolgreiche Jugendspieler Jim Knop: Er holte sich den Preis der Teilnehmer unter 16 Jahre und kam im Feld aller Turnierspieler auf Platz acht. Dieter Sehm wurde Vierter, Stephan Grochtmann Zwölfter und Julian Grusdas holte noch drei Punkte und sicherte sich den 24. Platz.
In Rietberg sind die Verler übrigens sehr gern gesehene Gäste: »Wir sind die einzigen Nicht-Rietberger, die an der Stadtmeisterschaft teilnehmen können. Wir haben wirklich ein sehr gutes freundschaftliches Verhältnis zueinander«, freut sich Jens Hanswillemenke.

Artikel vom 25.02.2005