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»Deutsche Philharmonie« umjubelt

NWD auf Erfolgstour entlang der Ostküste der Vereinigten Staaten


Von Ruth Matthes (Text und Foto)
New York/Herford (WB). Begeistert springen die Zuschauer im John Harms Center in New Jersey von den Sitzen, rufen »Bravo«, klatschen und eilen in die Pause. »Der Amerikaner an sich« applaudiert kurz aber heftig. Diese Erfahrung machten die Musiker der Nordwestdeutschen Philharmonie auf ihrer USA-Tournee bisher bei jedem ihrer sieben erfolgreichen Konzerte - ob sie nun vor 2000 betagten Zuhörern in West Palm Beach spielten oder dem Upper-Class-Publikum in der North Fork Hall, der Spielstätte der New Yorker Philharmoniker auf Long Island.
Seit dem 10. Februar sind die Herforder - hier der Einfachheit halber als »Deutsche Philharmonie« angekündigt - ĂŠentlang der Ostküste unterwegs. Elf Konzerte stehen insgesamt auf dem Tourplan. Das Programm ist nach dem Wunsch der New Yorker Arts Management Group (AMG) »typisch deutsch«: Brahms 2. Sinfonie, Beethovens »Eroica«, Haydns Sinfonie »Il Distratto« und Schumanns Ouvertüre, Scherzo und Finale stehen auf dem Programm. Pianist Fabio Bidini, der selbst auch von AMG vertreten wird und als Leiter des NWD-Kammerorchesters mit der Philharmonie bestens vertraut ist, erweist sich als ausdrucksstarker Interpret der Klavierkonzerte d-Moll von Mozart und Nr. 2. von Beethoven.
Am Pult steht der Amerikaner Theodore Kuchar, der dem Publikum genau die Show bietet, die es wünscht. Mit großen Gesten führt er die NWD präzise und mit Sinn für Spannung und Rhythmus. Drei Konzerte in Pennsylvania folgen noch, bevor die Tournee in der Mechanics Hall in Worcester (Massachusetts), Spielstätte vieler großer Orchester, ausklingt.
Mit dem bisherigen Verlauf der Tournee ist Intendant Andreas Kuntze sehr zufrieden. »Das Orchester ist trotz eines Erkältungsvirus hoch motiviert, die Konzerte waren alle gut besucht und auch die Vertreter der Agentur sind sehr angetan«, resümiert er. Kleine Pannen wie vergessene Frackhemden oder verirrte Koffer konnten die Stimmung nicht trüben. Auch der »Unfall« des Basses von Oleg Moznaim ging glimpflich aus. Das Instrument war vor einem Konzert vom Stuhl gerutscht und hatte einen Riss. Eine Werkstatt war schnell gefunden. Bis zur Fertigstellung überließ ein einheimischer Musiker Moznaim seinen Bass.

Artikel vom 25.02.2005