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»Brauchen Blut statt Mineral-Drinks«

GWD vor schweren Zeiten - 22:26 gegen Göppingen - Kouzelev fällt aus

Von Lars Krückemeyer
Minden (WB). GWD Minden geht nach der 22:26 (8:15)-Heimpleite gegen FA Göppingen ganz schweren Zeiten entgegen. Hinzu kommt, dass sich die personelle Situation vor den vorentscheidenden Heimspielen im Bundesliga-Abstiegskampf gegen Wetzlar (2. März) und Großwallstadt (5. März) wieder verschlechtert hat.

GWD beklagt den Ausfall des einzigen gelernten Kreisläufers Dimitri Kouzelev, der nach 23 Minuten nach einem Zusammenprall mit Volker Michel mit Verdacht auf Bänderriss im Sprunggelenk vom Platz humpelte. Rechtsaußen Tomas Axner (Muskelprobleme) betrat das Parkett nur für zwei Siebenmeter, der in Gummersbach starke Torwart Malik Besirevic saß mit Fieber neben der Bank (warum eigentlich?) und der blasse Mittelmann Patrekur Johannesson - nach 14 Minuten gegen Sven Pohlmann ausgewechselt - holte sich in der 45. Minute nach einem Foul an Michel mal wieder eine rote Karte ab.
Probleme ohne Ende, die Trainer Velimir Kljaic allerdings nicht als Ausrede für die Bundesliga untaugliche erste Halbzeit, als FAG-Torwart Martin Galia mit flachen Bällen und zwei Siebenmetern warm geworfen wurde, benutzte. »Sie sollten bei Galia nicht flach werfen. Außerdem haben wir ohne Abwehr gespielt, das war viel zu weich, viel zu brav. Vielleicht biete ich meinen Spielern demnächst frisches Blut aus der Metzgerei statt Mineral-Drinks an«, brodelte es aus Kljaic heraus. »Das viele Lob nach dem Punkt in Gummersbach hat heute eine typische Wirkung gezeigt. So eine gute Leistung muss man erstmal bestätigen«, kommentierte »Velco« den herben Rückschlag.
Hervorzuheben waren nur die beiden GWD-Torhüter Fredrik Ohlander und Björn Buhrmester, der nach seiner Einwechselung in der 54. Minute keinen Gegentreffer mehr zuließ. Im Angriff jedoch machten Arne Niemeyer und Co. gegen die baumlangen Kerle im Göppinger Mittelblock oft einen hilflosen Eindruck. Hinzu kam, dass Lars Rasmussen schon nach zwölf Minuten die Fans mit einem aufreizend lässig ge- und verworfenen Siebenmeter in Rage brachte. Mit Pfeifkonzerten zur Halbzeit und nach dem Abpfiff brachten die Zuschauer ihrem Unmut jedenfalls deutlich zum Ausdruck.
GWD Minden: Ohlander, Besirevic (n.e.), Buhrmester (ab 54.), Backovic (2), Niemeyer (5), Kouzelev, Kunisch (n.e.), Vukas (4), Axner (2/2), Buschmann (4), Rasmussen (3), Johannesson (1), S. Pohlmann, Schäpsmeier (1).
FA Göppingen: Galia, Shejbal (n.e.), Kraus (4), Schweikardt, Oprea (2), Struck, Souza (2), Amargant, Stelmokas (4), Garcia (3), Michel (4/1), Walther (2), Knezevic (5/1),
Siebenmeter: 4/2 (Rasmussen und Niemeyer scheitern an Galia) - 3/2 (Knezevic scheitert an Ohlander).
Zeitstrafen: 10:14 Minuten (2x Buschmann, 2x Vukas, Ohlander - 2x Schweikardt, Michel, Garcia, Stelmokas, Amargant, Walther).
Rote Karte: Johannesson (45./Foul an Michel).
Schiedsrichter: Prang/Reichl (Bergheim/Köln).
Zuschauer: 2.000
Torfolge: 1:0, 1:3, 2:3, 2:8, 3:8, 3:9, 4:9, 4:10, 5:10, 5:11, 6:11, 6:12, 7:12, 7:13, 8:13, 8:15 - 8:16, 9:16, 9:18, 13:18, 13:20, 14:20, 14:21, 15:21, 15:22, 16:22, 16:24, 18:24, 18:25, 19:225, 20:25, 20:26, 22:26.

Artikel vom 25.02.2005