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»Man soll nie nie sagen«

Stefan Sautmann tritt im April als JU-Vorsitzender zurück

Von Judith Frerick
Harsewinkel (WB). Er hat die JU aufgebaut, er ist hier die treibende Kraft. Seit sechs Jahren steht er an der Spitze der Harsewinkeler CDU-Nachwuchsorganisation. Jetzt soll Schluss sein. Stefan Sautmann (28) tritt im April als JU-Vorsitzender zurück, wie er dieser Zeitung verriet. Das WESTFALEN-BLATT sprach mit dem studierten Betriebswirt über den Rücktritt, sein Kind - die Berufsoffensive - sowie seine politischen und beruflichen Perspektiven.

Sie sind der Kopf der Jungen Union - auch kreisweit. Warum geben Sie nun den Vorsitz in Harsewinkel auf?
Stefan Sautmann: Das hat vor allem berufliche Gründe. Nach meinem Studium der Betriebswirtschaft in Münster arbeite ich seit März 2004 bei Arvato. Zunächst bin ich als Assistent angefangen, seit dem 1. Januar bin ich im Bereich Consulting tätig und dementsprechend oft unterwegs. Da ich alles ganz oder gar nicht mache, werde ich der Aufgabe als JU-Vorsitzender somit nicht mehr voll und ganz gerecht. Außerdem sehe ich das so: Nach sechs Jahren muss auch mal ein anderer ran. Wir haben genug fähige, junge Leute mit guten Ideen.
Haben Sie schon einen Nachfolger im Visier?Stefan Sautmann: Ich habe Thomas Nübel im Sinn. In den vergangenen Monaten habe ich ihn an die Arbeit herangeführt. Er ist mit seinen 25 Jahren und als langjähriges JU-Mitglied bestens für diese Aufgabe geeignet. Ziel ist es auch, den Vorstand wesentlich zu verjüngen, um verstärkt auch Schüler anzusprechen. Ich hoffe, er wird bei den Neuwahlen im April zum Vorsitzenden gewählt.
Und wie sieht es mit dem Amt als JU-Kreisvorsitzender aus, das Sie seit Anfang 2001 bekleiden?Stefan Sautmann: Das wird sich in nächster Zeit entscheiden. Mitte des Jahres wird es auf Kreisebene Wahlen geben. Bis dahin ist aber noch ein bisschen Zeit. Sicherlich werde ich aber im CDU-Kreisvorstand weiterarbeiten. Ich werde mich nicht komplett aus der Politik zurückziehen, dazu macht sie mir viel zu viel Spaß. Dem Harsewinkeler CDU-Stadtverband bleibe ich natürlich auch treu. Und der Vorstand der JU kann auch weiterhin als Ansprechpartner auf mich zählen.
Als JU-Vorsitzender haben Sie die Harsewinkeler Berufsoffensive ins Leben gerufen. Wie geht es damit weiter?Stefan Sautmann: Das ist natürlich ein spezielles Angebot. Auf jeden Fall werde ich die Berufsoffensive 2005 noch organisieren. Und ich könnte mir auch vorstellen, das im Jahre 2006 weiterzuführen. Ich habe die ganzen Kontakte geknüpft und kenne die Ansprechpartner. Ein neuer Organisator müsste sich erst mühsam hineinfuchsen. Für mich ist das einfacher als für jemanden, der sich noch nie mit dieser Thematik auseinander gesetzt hat.
Die Berufsoffensive, bei der Schüler einen Tag lang in die Betriebe hineinschnuppern und die Unternehmen den Nachwuchs kennenlernen können, besteht seit dem Jahr 2000. Ändert sich nach fünf Jahren etwas an dem Konzept?Stefan Sautmann: Das ist richtig. Wir werden tatsächlich kleinere Änderungen vornehmen. So werden wir keine Studiengänge mehr vorstellen, um das Ganze mehr auf Harsewinkel und die hier bestehenden Berufsfelder zu fokussieren. Außerdem verjüngen wir die Zielgruppe: In der Vergangenheit konnten die neunten und zehnten Klassen in das Berufsleben hineinschnuppern, in diesem Jahr werden erstmals nur die achten und neunten Jahrgänge angesprochen. Für die Oberstufe wird das Gymnasium dann eine separate Veranstaltung anbieten. Das hat dann aber nichts mehr mit der mit Juni stattfindenden Berufsoffensive zu tun. Die Listen mit den verschiedenen Berufen sind Ende Februar an die Schulen verteilt worden. Mit einer Rückmeldung der Firmen rechnen wir bis Ende März.
Sie sind ein Organisationstalent und haben beruflich Fuß gefasst. Könnten Sie sich auch vorstellen, auf Landes- oder Bundesebene Politik zu machen? Es gibt da so Gerüchte . . .Stefan Sautmann: Also, in den nächsten Jahren ist das für mich erst einmal kein Thema. Das ist Fakt. Ich habe einen Job, der mir viel Spaß macht. Und daher stellt sich derzeit die Frage nicht, für den Land- oder Bundestag zu kandidieren. Aber man soll ja nie nie sagen.

Artikel vom 05.03.2005