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ProArbeit will mehr Stellen schaffen

Qualifizierung ist oberstes Ziel von Arbeitsgelegenheiten

Kreis Minden-Lübbecke (WB). 1 000 Arbeitsgelegenheiten mit jeweils halbjähriger Besetzung, d.h. Qualifizierung für 2 000 Menschen durch Arbeitsgelegenheiten, ist das erklärte Ziel der proArbeit. Rückenwind bekommt dieses Vorhaben durch eine Qualifizierungsförderung für Arbeitsgelegenheiten vom Land Nordrhein-Westfalen und dem Europäischen Sozialfond. Dieses Programm soll landesweit 20 000 Arbeitsgelegenheiten unterstützen.

Eine zentrale Rolle kommt dabei der kreiseigenen Beschäftigungsförderungsgesellschaft proArbeit gGmbH zu. Die Verantwortlichen rechnen damit, dass mehrere hundert der von hier im Kreis angebotenen Arbeitsgelegenheiten durch diese Förderung eine noch stärkere Aufwertung des Qualifizierungsanteils erhalten können.
Schon jetzt spielt die Qualifizierung bei der Einrichtung von entsprechenden Arbeitsgelegenheiten eine zentrale Rolle. Erklärtes Ziel ist es, die Beschäftigungsfähigkeit der Betroffenen zu erhalten bzw. zu stabilisieren. Individuelle Fähigkeiten sollen bei der Auswahl einer geeigneten Arbeitsgelegenheit berücksichtigt werden, um eine gute Integration der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen in den ersten Arbeitsmarkt zu erreichen.
Ein Beispiel: Eine Arbeitsgelegenheit in dem Bereich der Beschäftigung bei Kommunen (z.B. im Stadtarchiv) wird verbunden mit EDV-Unterricht als Qualifizierungsmaßnahme. Durch die Kombination von praktischer Arbeit mit dem dazugehörigen theoretischen Wissen kann der Betroffene seine Attraktivität für den ersten Arbeitsmarkt steigern.
Die jüngsten Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt bedingen, dass derzeit auch zahlreiche Menschen mit guter beruflicher Qualifikation und ohne persönliche Zugangsschwierigkeiten keine Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt finden könnten. Bei diesen Betroffenen werde es darum gehen müssen, ihre Qualifikation und Arbeitsbereitschaft auch in der Phase der Arbeitslosigkeit zu erhalten. Es müssten daher bereits in naher Zukunft Wege gefunden werden, auch diese Betroffenen sinnvoll zu beschäftigen, um ihre Arbeitsfähigkeit dauerhaft zu gewährleisten.
Das besondere Augenmerk liege auf Jugendlichen im Alter bis zu 25 Jahren. Um eine dauerhafte Arbeitslosigkeit in jungen Jahren zu verhindern, müsse nach Abschluss oder nach Ausscheiden aus der Schule oder Ausbildung eine Chance zur Integration in den ersten Arbeitsmarkt geboten werden. Erst wenn alle anderen Möglichkeiten der integrativen Arbeitsmarktpolitik ausgeschöpft seien, würden auch diesen Jugendlichen entsprechende Arbeitsgelegenheiten angeboten. So solle sichergestellt werden, dass vor allem junge Menschen durch ständige Fortbildung den Absprung in ein dauerhaftes Beschäftigungsverhältnis schaffen könnten.
Die Aufgabe der proArbeit sei es, entsprechende Arbeitsgelegenheiten in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden zu definieren. Auch die Zuweisung der Arbeitsgelegenheiten an die erwerbsfähigen Hilfebedürftigen erfolge durch die proArbeit.
Weitere Informationen zum Thema geben die Außenstellen der proArbeit in Lübbecke, Telefon 0 57 41 - 2 35 50 (zuständig für Lübbecke, Pr. Oldendorf und Hüllhorst) sowie in Espelkamp, Telefon 0 57 72 - 9 78 80 (zuständig für Espelkamp, Rahden und Stemwede).

Artikel vom 26.02.2005