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Blick auf turbulentes Jahr

Musikschule zieht Bilanz - Dr. Klothilde Kirschbaum Ehrenmitglied

Lübbecke (WB). »Das Jahr 2004 wird in die Geschichte der Musikschule Lübbecke eingehen als das bisher aufregendste, zukunftsweisendste und bedeutsamste seit der Vereinsgründung««, begann Musikschulleiter Martin Obermeier seinen Bericht anlässlich der Jahreshauptversammlung von »Pro Musica« am Mittwochabend.
Jörg Seyffahrt überreichte Dr. Klothilde Kirschbaum Blumenstrauß und Ehrenurkunde: Auf Antrag des Vorstandes wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt. Foto: WB
Ein weiterer Ausbau des Schulbetriebs, ungebrochen große Erfolge bei Wettbewerben, wieder hochkarätige Kulturveranstaltungen, eine schier unglaubliche Nachfrage nach den Unterrichtsangeboten sowie neue Vertragsverhandlungen mit dem Rat der Stadt Lübbecke und das Erfordernis, die Arbeit mit dem Kollegium auf eine neue, bessere, Vertragsgrundlage zu stellen, prägten das turbulente Jahr 2004, so Obermeier weiter. Als einen kulturellen Höhepunkt nannte er das Musikschulkonzert am 9. Mai in der Lübbecke Stadthalle. Das Konzert sei von vielen als das bisher »rundeste« bezeichnet worden, »aber das denke ich jedes Jahr«. Eine Premiere stellte die Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten Jazzclub Lübbecke dar. Geplant sei, das Kooperationsmodell »Podium Junger Pop-und Jazztalente« einzurichten. Das Hauptaugenmerk liege jedoch auf dem alltäglichen musikalischen Bildungsauftrag.
Die Musikschule Lübbecke sei personell und finanziell sehr gut aufgestellt. Dennoch: Ein Blick auf die Ausgaben von 382 000 Euro (wovon die Personalkosten 360 000 Euro ausmachten), mache allerdings klar, dass die finanziellen Rahmenbedingungen sich nicht ändern dürften, um mit den prognostizierten zu erwirtschaftenden Einnahmen von ebenfalls 382 000 Euro ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen.
Momentan könne man jedenfalls stolz sein, dass nach derzeitigem Erkenntnisstand Gebührenerhöhung auch 2005 kein Thema sei. »Gerade unsere sozialen Tarife machen die Anmeldung von Schülern bei uns für viele erst möglich. Wir sollten alles dafür tun, damit dies so bleibt.«
Bei der anstehenden Wahl wurde der Vorstand einstimmig in seinen Ämtern bestätigt: Vorsitzender bleibt Jörg Seyffarth, sein Stellvertreter Karl Kühn.
Auf Antrag des Vorstandes wurde Dr. Klothilde Kirschbaum die Würde eines Ehrenmitgliedes verliehen. Sie ist damit berechtigt, alle veranstalteten Konzerte kostenlos zu besuchen. Dr. Kirschbaum schenkte der Musikschule im vergangenen Jahr ihr Steinway-Klavier, damit noch viele junge Klavierschüler Nutzen davon haben. Vorsitzender Jörg Seyffarth überreichte ihr unter großem Beifall die Ehrenurkunde und einen Blumenstrauß.
Wie Jörg Seyffahrt berichtete, wurden die Richtlinien der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände, auf die sich die alten Arbeitsverträge beriefen, außer Kraft gesetzt. Darüber wurden die Mitarbeiter informiert und ihnen der Entwurf der neuen Arbeitsverträge vorgelegt und um Stellungnahme gebeten. Bis auf einen berechtigten Einwand, dass ein Hinweis auf die Anerkennung der bisherigen Dienstzeiten fehle, gab es keine Stellungnahmen dazu. So kündigte der Vorstand fristgerecht die alten Arbeitsverträge zum 31. April 2004 und legte die neuen Arbeitsverträge zum 1. Mai 2004 in die Postfächer der Mitarbeiter.
Bei dieser Gelegenheit sei einem Musiklehrer die vertraglich zugesagte Stundenzahl erheblich gekürzt, da zahlreiche Abmeldungen von seinem Unterricht und fehlende Neuanmeldungen für sein Instrument keine Weiterbeschäftigung im alten Rahmen ermöglichten. Drei Monate später wurde ihm endgültig gekündigt. Diese Vorgänge hätten unter den Lehrkräften erhebliche Unruhe ausgelöst. Es sei der Vorwurf gekommen, dass der Zwang zu neuen Verträgen aufgrund der oben geschilderten Sachzwänge ein vorgeschobener Grund gewesen sei, um die Arbeitsbedingungen erheblich zu verschlechtern. In einer Mitarbeiterversammlung habe der Vorstand noch einmal die Beweggründe erläutert. Die gewünschte Erklärung, dass alle Vordienstzeiten angerechnet würden, wurde schriftlich nachgereicht. Nach dieser Veranstaltung hätten alle Mitarbeiter die Arbeitsverträge unterschrieben.

Artikel vom 24.02.2005