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Fußball? Habe ich keine Ahnung! 

WB-Elfer-Tipp: »Glückspilz« Karl Henke aus Haldem hat den Jackpot geknackt

Von Ingo Notz
Lübbecke (WB). »Ich kann das eigentlich gar nicht. Das war pures Glück, einfach Glück!« Sagt Wilfried Henke - und kann sich bei Lukas Podolski bedanken. Zwei Minuten waren in der Spitzenbegegnung der Zweiten Bundesliga zwischen Köln und Aachen noch zu spielen - und dann setzte er zum goldenen Schuss an. Mit dem 1:0 des Nationalspielers zwei Minuten vor Schluss knackte er nicht nur den Drei-Punkte-Jackpot im Spitzenspiel - nein. Gleichzeitig verhalf er so auch dem Haldemer Karl Henke zum großen Jackpot. Der 57-Jährige knackte als erster Leser überhaupt in der Geschichte des Elfertipps im Altkreis den Hauptgewinn - satte 820 Euro strich der Glückspilz ein. Und das Beste - das bekennt der Landwirt frei heraus: »Von Fußball habe ich eigentlich überhaupt keine Ahnung. . .«

77 Spielwochen - in den rund zwei Jahren nach der Premiere des Elfertipps im Altkreis Lübbecke hat sich der Expertentipp zu einer beliebten Einrichtung gemausert, an der sich von Woche zu Woche immer mehr Leser beteiligt haben. Mehrfach schrammten Leser, meist Stammtipper, nur ganz knapp am totalen Gewinn vorbei. Bis - ja, bis Karl Henke kam. Der war bislang alles andere als ein Stammtipper - »ich habe erst zum zweiten Mal mitgemacht - und nochmal hätte ich auch nicht mitgemacht. Ich hatte nämlich keine Pappen mehr. . .« Wie bitte? »Ich hatte noch ein Reststück Pappe und das war mir zu schade zum Wegwerfen. Das war gerade so groß, dass ich daraus zwei Postkarten basteln konnte, auf die die Elfertipps gepasst haben.« Aus diesem Reststück Pappe wurde der goldene Tipp: HSV-Sieg, Bochumer Sieg gegen Freiburg, Bayerns Erfolg gegen Dortmund, das Mainzer 0:0 gegen Bielefeld, Nürnbergs Heimpleite gegen Leverkusen, Wolfsburgs Dreier gegen Rostock, Bremens Sieg im Nordderby gegen Hannover, Stuttgarts Erfolg gegen Hertha BSC, Schalkes Ailton-Show in Gladbach, Kölns Zittersieg gegen Aachen und Frankfurts Dreier gegen Saarbrücken - Wilfried Henke hat es vorher, naja, nicht gewusst, aber doch richtig gelegen. Genauer gesagt: richtig geraten. . . Denn von Fußball hat der Haldemer nach eigenem Bekunden keine Ahnung. »Das ist weit unterdurchschnittlich«, grinst der 57-Jährige, »ich gucke auch keine Sportschau, nix. Ich habe nur ein wenig Bielefeld im Blick, weil das eine Mannschaft ist, die andere gut ärgern kann«. Mit einem Remis-Tipp lag er da diesmal goldrichtig. »Fragen Sie mich nicht, was ich getippt habe! Keine Ahnung. Ich weiß nur noch, dass sonntags Stuttgart und Schalke gespielt haben und einer davon auswärts.« Einfach Karte zur Post, ein wenig warten - und schon hatte er gewonnen. »Und vor allem: Ich brauchte dafür noch nicht einmal einen Schiedsrichter zu bestechen«, grinst Henke vergnügt. »Das ist schon ein tolles Gefühl, das ist beeindruckend.«
Genau wie seine Glückssträhne. Ein echter Glückspilz ist der Haldemer nämlich nicht erst seit dem 820-Euro-Gewinn beim WESTFALEN-BLATT. Vielmehr zählen Preisausschreiben und auch Gewinnshows im Funk und Fernsehen seit Jahren zu seinen Hobbies - und das mit Erfolg, versteht sich. So war er schon Gast beim Glücksrad, bei Geh auf's Ganze - immer mit beachtlichem Erfolg - und räumte er schon bei so manchem Gewinnspiel wertvolle Preise ab. Alles nur Zufall? »Man kann Glück nicht erzwingen, aber man muss ihm nachstellen«, verrät der sympathische Landwirt mit einem Augenzwinkern.
»Jedesmal, wenn der Paketdienst kommt, ist es für mich wie Weihnachten. Man weiß ja nie, was gerade kommt«, erinnert sich Henke schon an so manche Glückslieferung. Diesmal 820 Euro bei seinem zweiten Elfertipp-Versuch. Auf den war er auch nur aufmerksam geworden, weil auf der nächsten Seite eine Anzeige mit Teddys stand. . . Vor Jahren hatte er beim WESTFALEN-BLATT übrigens schon einmal gewonnen: eine Besichtigung des Verlages in Bielefeld bei der Aktion Wünsche werden wahr. Nicht nur dank der attraktiven Gewinnspiele ist Henke dem WESTFALEN-BLATT eng verbunden. »So lange ich denken kann, lese ich das WB, das hatten wir immer auf unserem Hof. Abwerbungsversuchen haben wir auch immer widerstanden!« Jetzt hat sich das zum wiederholten Mal ausgezahlt - in barer Münze. . .
PS: 15 der gerade frisch eingestrichenen 820 Euro investierte Karl Henke dann gleich vor Ort bei seiner Heimatzeitung: in zwei kuschelige Plüsch-Waschbären. »Und den Teddy hätte ich auch noch gerne«, lacht er. Pech für den Glückspilz: Der war schon vergriffen. Den gibt es aber später auch noch - mit etwas Glück. . .

Artikel vom 24.02.2005