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Alte Meister und neue Impressionen

Werke ostwestfälisch-lippischer Künstler sind bis zum 31. März im Kreishaus zu sehen

Detmold/Kreis Lippe (SZ). Im Rahmen der Galerie im Kreishaus wurde am Dienstag die Ausstellung »Impressionen ostwestfälisch-lippischer Künstler« durch Brigitte Nolting, die allgemeine Vertreterin des Landrates, in Detmold eröffnet. Nolting begrüßte die Künstler Wolfgang Heinrich und Peter Goebel, beglückwünschte sie zu der gelungenen Zusammenstellung der Werke und dankte Karen Kestermann, die Bilder ihres verstorbenen Vaters Richard Sprick zur Verfügung stellte.

Dank erfuhr auch Professor Dr. Rainer Springhorn, Direktor des Lippisches Landesmuseums, für die Leihgabe der Werke von Hans Helmuth von Rath. Initiiert wurde die Ausstellung vom 82-jährigen Hermann Gräfe, Vorsitzender der lippischen Museumsgesellschaft, der die Einführung in die Vernissage selbst hielt. Er schloss sich in seinem Vortrag der Meinung des Philosophen Diderot an, dass ein Maler mit seinem Werk nicht nur die Augen, sondern auch die Seele des Betrachters erreichen sollte.
Der 1901 in Herford geborene Richard Sprick arbeitete von 1925 bis 1927 im Künstlerdorf Worpswede und lebte von 1943 bis zu seinem Tode 1968 in Schötmar. Inspiration für seine Zeichnungen und Arbeiten in Öl und Aquarell holte er sich auf seinen Studienreisen durch ganz Europa.
Der 1923 in Bielefeld geborene Maler und Grafiker Hans Helmuth von Rath arbeitete seit 1952 bis zu seinem Tod in Bad Salzuflen. Seine eigenen Vorbilder fand er in Max Loviscach, Oskar Kokoschka und Heinz May, die ihm eine Vielzahl von Kenntnissen vermittelten, die er später auch in sein Engagement für den Lippischen Künstlerbund einbrachte. In seinem Atelier in Bad Salzuflen entstanden Werke von figurativer Malerei bis hin zur Abstraktion in Tempera, Acryl und Öl. Zahlreiche Werke hat er dem Lippischen Landesmuseum hinterlassen.
Seit mehr als 60 Jahren spielt Wolfgang Heinrich mit Farben, Formen und Malmitteln, bevorzugt als Aquarell. Durch sorgfältige Papierwahl und bewusste Hell-Dunkel-Kontraste, die durch verlaufende Farben entstehen, gelingen ihm spannende Effekte, die das Bild zum Leben erwecken. Seine Hauptthemen sind Landschaften, Blumen und Stilleben. Durch intensives Beobachten der Farben in der Natur, entstehen Bilder, die Ausdruckskraft und Harmonie vermitteln. 1928 in Berlin geboren, lebt und arbeitet Wolfgang Heinrich seit 1958 in Herford. Neben zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland wurden seine Werke auch in Kunstmappen, Bildbänden und in Fernsehaufzeichnungen veröffentlicht.
Peter Goebel, mit 45 Jahren der jüngste Aussteller, beschäftigt sich bevorzugt mit den heraldischen Formen und Farben des Mittelalters und setzt sich in seinen Werken mit den Mythen und Sagen dieser Zeit auseinander. Seine phantastischen Bilder entstehen größtenteils in einer von ihm selbst entwickelten Ölmal- oder Lasurschichtentechnik. Die Untermalung der Motive in mehreren Schichten und der darauf abgestimmte Farbauftrag steigern den Inhalt der Werke. Nach Studienaufenthalten in München, Vancouver und Kassel lebt der 1959 in Herford geborene Künstler seit 1987 wieder als freischaffender Maler und Grafiker in seiner Heimatstadt und ist Mitglied im Schötmaraner Kunstverein.
Die Ausstellung ist bis zum Donnerstag, 31. März, im Detmolder Kreishaus, montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr, für jedermann zugänglich.

Artikel vom 24.02.2005