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Großer Einsatz für die Demokratie

Italiener Leoluca Orlando erhält den Erich-Maria-Remarque-Preis

Ein Preis für den bekannten Mafia-Jäger: Leoluca Orlando.Foto:dpa

Osnabrück (dpa). Der italienische Politiker und Autor Leoluca Orlando erhält in diesem Jahr den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück. Der 57-Jährige bekomme die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung für seinen mutigen politischen und persönlichen Einsatz für die Demokratie, teilte ein Sprecher der Stadt gestern mit.
Der ehedem berühmteste Mafia-Jäger Italiens sowie ehemalige Bürgermeister von Palermo und Abgeordnete im EU-Parlament engagiere sich mit seinen politischen Aktivitäten und Veröffentlichungen für die Sicherheit, Abrüstung und Stärkung der Menschenrechte im neuen Europa. Bekannt geworden ist Orlando vor allem durch den dem Kampf gegen die Mafia in Italien.
Der Remarque-Friedenspreis wird alle zwei Jahre vergeben für belletristische, journalistische oder wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit dem Thema Frieden auseinander setzen. Die offizielle Verleihung in diesem Jahr sei Ende Juni in Osnabrück geplant. Die Jury, der unter anderen Prof. Hans Mommsen, Lea Rosh und Rita Süssmuth angehören, habe sich angesichts der Bedrohung der demokratischen Strukturen und der kulturellen Identität in Europa einstimmig für Orlando ausgesprochen. Der Ehrendoktor der Universität Trier reiht sich als achter Remarque-Preisträger in eine Liste mit Autoren wie Lew Kopelew und Hans Magnus Enzensberger ein.
Der mit 5000 Euro dotierte Sonderpreis gehe an den Ukrainer Juri Andruchowytsch. Der Schriftsteller vermittle mit seinen brillanten Essays einen wichtigen Beitrag zur Entdeckung einer nahezu unbekannten Region im erweiterten Europa.

Artikel vom 23.02.2005