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Bielefeld hilft mit einer neuen Schule

Benefiz brachte mehrere zehntausend Euro zusätzlich für das Hilfskonto

Bielefeld (WB/bp). Bereits eine Woche nach der Flutkatastrophe gab es ein kommunales Spendenkonto: »Bielefeld hilft« will die Opfer in Südostasien langfristig unterstützen, ließ sich von der Deutschen Welthungerhilfe die Region Mullaittivu im Nordosten Sri Lankas zuweisen. Inzwischen sind 137 123,30 Euro auf dem Spendenkonto - gestern Abend kamen noch mehrere zehntausend Euro dazu.

In der Stadthalle fand eine Benefiz-Veranstaltung zu Gunsten der Menschen von Mullaittivu statt. Zu Gast war auch Christina Rau, die Koordinatorin der Bundesregierung für die nationale Flutopferhilfe.
Sie lobte die konkrete Hilfe, die Bielefeld leisten will. So soll eine Schule neu gebaut werden, die der Tsunami vollkommen zerstört hat. Kosten: etwa 100 000 Euro. Bielefelds Oberbürgermeister Eberhard David, auf dessen Initiative »Bielefeld hilft« ins Leben gerufen wurde, ist überzeugt, dass die Menschen in Sri Lanka noch »fünf, ja, vielleicht sogar zehn Jahre Hilfe brauchen werden.«
Hilfe wie die, die das Verlagshaus Delius Klasing gibt. Verleger Konrad Delius stellt über »Bielefeld hilft« einen fünfstelligen Betrag bereit, von dem neue Boote und Netze für zehn bis zwölf Fischer in Mullaittivu angeschafft werden sollen. Konrad Delius: »Ein Boot gibt es für etwa 700 Euro, dazu kommt die Ausrüstung.« Die Welthungerhilfe, die schon mehrere Jahre im Nordosten von Sri Lanka Entwicklungshilfe leistet, benennt die Fischer, denen der maritim orientierte Verlag (»Yacht«, »Boote«) helfen will, wieder eine Existenz aufzubauen. Delius erzählte gestern Abend im Rahmen der Benefiz-Veranstaltung von dem Projekt und er betonte, er wünsche sich »Nachahmer bei anderen Bielefelder Firmen für die gute Sache«.
Der sechsstellige Betrag auf dem »Bielefeld hilft«-Konto kam vor allem auch durch Spenden zusammen, die bei einer Vielzahl von Aktionen gesammelt wurden: Laborschüler putzten Schuhe, um den Menschen in Mullaittivu zu helfen, in Discos, Kneipen und Restaurants wurden Gäste um »einen Euro mindestens« gebeten, Spendendosen standen in zahlreichen Geschäften, es gab Benefiz-Menüs, Benefiz-Konzerte, Straßensammlungen von Kommunalpolitikern, Spendenläufe. . .
Großspenden gab es gestern Abend auch noch: Die Sparkasse Bielefeld übergab einen Scheck in Höhe von 50 000 Euro für Mullaittivu, die Stadtwerke Bielefeld sagten für ein Wiederaufbauprojekt in der Region ebenfalls einen Betrag von bis zu 50 000 Euro zu.

Artikel vom 23.02.2005