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Markus Schuler drängt zurück ins Team

Arminia bereitet sich in Herzlake auf den Doppelschlag gegen Nürnberg und Rostock vor

Von Dirk Schuster
Herzlake (WB). In Herzlake hat der Winter Einzug gehalten. Pünktlich zur ersten Übungseinheit gestern rieselte im Emsland der Schnee. Seit vorgestern residiert Fußball-Bundesligist DSC Arminia Bielefeld anlässlich eines Trainingslagers im Romantikhotel Arselager Mühle, um sich auf die Heimspiele am Samstag in der Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg und Dienstag im Pokal-Viertelfinale gegen Hansa Rostock vorzubereiten.

Dabei war am ersten Trainingstag gestern die Atmosphäre gar nicht mal so romantisch. Da fauchte Petr Gabriel den jungen Stürmer Radomir Dalovic an, er möge doch bitte nicht nach jedem Körperkontakt »sofort zu weinen« beginnen. Fatmir Vata, Albaner, war so nett, für Petr Gabriel, Tscheche, die Botschaft an Radomir Dalovic, Serbe, vom Deutschen ins Serbo-Kroatische zu übersetzen.
Als Torwart Mathias Hain im Trainingsspiel seine Vorderleute mit deutlichen Worten um mehr Konzentration bei der Trefferverhinderung bat, war kein Dolmetscher nötig. Hains Botschaft war so laut und deutlich, dass jeder verstanden haben musste, was dem Kapitän am Herzen lag.
Dass sich Finn Holsing in einem Luftduell mit Fatmir Vata so schwer im Gesicht verletzte, dass er von Physiotherapeut Jürgen Steffans in die Unfallchirurgie in Lönnigen gebracht werden musste, war trauriger Höhepunkt eines in jeder Beziehung intensiven Auftakttrainings. Holsing trug eine leichte Gehirnerschütterung davon. Gemeinsam mit Klodian Duro (Zehenverletzung) brach Holsing das Trainingslager ab, trat bereits gestern die Heimreise an.
Andere Spieler wiederum hatten an der Einheit großen Spaß. Markus Schuler zum Beispiel, der in den Trainingsablauf schon wieder so gut integriert zu sein scheint, als hätte es nie eine Meniskusoperation gegeben. Schuler war sogar zu Scherzen aufgelegt, flachste hin und wieder mit seinem Kumpel Delron Buckley. Die beiden legten eine Harmonie an den Tag - zwischenmenschlich wie sportlich -, die im Hinblick auf die kommenden Arminia-Aufgaben in Meisterschaft und Pokal viel Gutes verheißt. Klappt ihr Zusammenspiel auch am Samstag so gut, können sich die Clubberer warm anziehen.
Weil sich Daniel Bogusz wegen einer Innenbandverletzung statt in Herzlake im Rehazentrum in Bielefeld aufhält, stehen für Schuler die Chancen gut, bereits Samstag gegen Nürnberg wieder für Arminia aufzulaufen. Denn dass Bogusz bis dahin schon wieder fit ist, scheint zum jetzigen Zeitpunkt sehr unwahrscheinlich. Rapolder: »Schuler gefällt mir gut. Bogusz ist der Platzhalter für Schuler gewesen. Schuler ist links meine Nummer eins. Und außerdem der meist unterschätzte Spieler unserer Mannschaft. Das hat man erst erkannt, als er nicht dabei war.«
Und die zweite Alternative für die Position links in der Viererabwehrkette, Tomasz Wisio, steigt nach seiner Knieverletzung erst nächste Woche wieder ins Training ein.
»Es war die richtige Entscheidung, hierher zu fahren«, zog Rapolder, der erst gestern Morgen zur Mannschaft stieß, bereits eine positive Zwischenbilanz. »Zu Hause hatten wir im Grunde gar keine Bedingungen, hier ist der Platz schön weich und eben.«
Zudem sei das »Timing fürs Trainingslager äußerst passend«, speziell im Hinblick auf »die zwei wichtigen Spiele plus der Partie danach in Stuttgart.« Uwe Rapolder ist jedenfalls hinsichtlich der kommenden Aufgaben optimistisch und begründet: »Nach einem Trainingslager haben wir bisher immer gut gespielt.«

Artikel vom 23.02.2005